Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Beschleunigung auf zweistelliges Umsatzwachstum im Jahr 2024

In Euro stieg der Umsatz im Jahr 2024 um 11 % auf 23.683 Mio. € (2023: 21.427 Mio. €). Auf währungsbereinigter Basis war der Umsatz um 12 % höher als im Vorjahr. Das zweistellige Wachstum war auf die starke Dynamik der Marke adidas zurückzuführen. Ohne die Verkäufe von Yeezy Produkten in beiden Jahren stieg der währungsbereinigte Umsatz des zugrunde liegenden adidas Geschäfts im Jahr 2024 um 13 %. Der Verkauf des restlichen Yeezy Bestands, der im Laufe des vierten Quartals erfolgreich abgeschlossen wurde, generierte im Berichtsjahr einen Umsatz von rund 650 Mio. € (2023: rund 750 Mio. €).

Umsatzerlöse in Mio. €

Der währungsbereinigte Umsatz in Europa, Emerging Markets und Lateinamerika stieg im starken zweistelligen Prozentbereich. Auch Japan/Südkorea und China konnten im zweistelligen Prozentbereich zulegen. Nordamerika verzeichnete einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Gründe für diese Entwicklung waren der weiterhin konservative Sell-in des Unternehmens an den Großhandel als Reaktion auf die nach wie vor hohen Lagerbestände in diesem Markt, vor allem in der ersten Jahreshälfte, sowie der niedrigere Umsatz mit Yeezy Produkten. Da sich diese erwarteten Herausforderungen sequentiell verkleinerten, beschleunigte sich das Umsatzwachstum in Nordamerika im vierten Quartal auf eine zweistellige Rate. SIEHE GESCHÄFTSENTWICKLUNG NACH SEGMENTEN

Durch Schuhe getriebenes Umsatzwachstum reflektiert starkes Marken- und Produkt-Momentum

Der Bereich Schuhe war mit einem Anstieg um 17 % die treibende Kraft für das Wachstum des Unternehmens, angetrieben von einem starken und lokal relevanten Produktangebot, das bei den Konsument*innen gut ankommt. Neben Innovationen bei den ikonischen Schuhmodellen Samba, Gazelle, Handball Spezial und Campus, die somit breiter aufgestellt wurden, hat das Unternehmen den SL 72 im Bereich Retro Running eingeführt und damit begonnen, die Volumen zu skalieren. Zusätzlich führte das Unternehmen Schuhfamilien wie Taekwondo und Japan im Bereich Low Profile ein. Neben der starken Originals Kollektion bediente ein verbessertes Schuhangebot in der Sportswear-Kategorie die Bedürfnisse der Konsument*innen in einem breiteren Preissegment. Im Fußballbereich sorgte adidas mit den neuesten Versionen des legendären Predator sowie der überarbeiteten F50 Reihe für starkes Wachstum. Im Bereich Running begann das Unternehmen damit, die Glaubwürdigkeit seiner rekordbrechenden Laufschuhfamilie Adizero in die neu auf den Markt gebrachten und an Freizeitläufer*innen gerichteten Laufschuhe Ultraboost 5, Supernova und Adistar zu übertragen. Des Weiteren profitierte adidas von der steigenden Nachfrage nach seinen Signature-Basketballschuhen, allen voran dem preisgekrönten AE1 von Anthony Edwards.

Der Umsatz im Bekleidungsbereich stieg um 6 %, da das Unternehmen seine Marken- und Produktdynamik weiter ausbaute. Zusätzlich zum Wachstum im Geschäft mit Performance-Fußball-Outfits brachte das Unternehmen erfolgreich Ausweichtrikots im Retro-Style und eine Reihe anderer Produkte mit dem ikonischen Dreiblatt auf den Markt, als Teil der Strategie, ein größeres Fußball-Lifestyle-Geschäft aufzubauen. Der Umsatz mit Originals Bekleidung stieg dank neuer Angebote wie der Firebird Reihe, und in der Kategorie Sportswear wurden komplett überarbeitete Bekleidungskollektionen wie die innovative Z.N.E. Reihe eingeführt. Der Umsatz mit Accessoires und Ausrüstung stieg um 2 %.

Ausweitung des Momentums kategorieübergreifend

Die breite Nachfrage nach adidas Produkten zeigte sich auch aus kategorieübergreifender Perspektive. Der währungsbereinigte Umsatz in den Kategorien Lifestyle und Performance stieg im zweistelligen, bzw. hohen einstelligen Prozentbereich. In Lifestyle war Originals mit einem starken zweistelligen Anstieg Wachstumstreiber, während Sportswear im mittleren einstelligen Bereich zulegte. Bei Performance stach das zweistellige Wachstum im Bereich Fußball hervor, neben mehreren Kategorien die Zuwächse verzeichneten, darunter Running und Training.

Ausgewogenes Wachstum über alle Vertriebskanäle

Angesichts der weiteren Stärkung der Beziehungen zu den Einzelhandelspartnern stieg der Umsatz im Großhandelsgeschäft währungsbereinigt um 14 %. Im Direct-to-Consumer-Geschäft (DTC) erhöhte sich der Umsatz um 11 %. Innerhalb des DTC-Geschäfts verzeichnete der eigene Einzelhandel einen Anstieg um 15 % im Vergleich zum Vorjahr, getrieben durch den starken Sell-out in den Concept Stores des Unternehmens, während der Umsatz im E‑Commerce um 6 % zulegte. Der anhaltende Fokus auf die Reduzierung von Rabattaktivitäten und die Verbesserung des allgemeinen Geschäftsmix auf den eigenen Online-Plattformen überlagerte den deutlich stärkeren Anstieg der Verkäufe zum vollen Preis im E‑Commerce. Zusätzlich haben niedrigere Yeezy Verkäufe das E‑Commerce Wachstum signifikant belastet.

Umsatzkosten steigen moderat

Umsatzkosten werden definiert als der Betrag, den wir Dritten für Aufwendungen im Zusammenhang mit der Herstellung und Lieferung unserer Produkte zahlen. Eigene Produktionsaufwendungen sind ebenfalls in den Umsatzkosten enthalten. Diese Aufwendungen machen allerdings nur einen sehr geringen Anteil der Gesamtumsatzkosten aus. Im Jahr 2024 lagen die Umsatzkosten mit 11.658 Mio. € um 4 % über dem Vorjahresniveau (2023: 11.244 Mio. €). Diese Entwicklung spiegelt das Wachstum des Unternehmens und ungünstigere Wechselkurse wider, die teilweise durch niedrigere Fracht- und Produktkosten kompensiert wurden.

Bruttomarge erhöht sich signifikant auf 50,8 %

Im Geschäftsjahr 2024 stieg das Bruttoergebnis um 18 % auf 12.026 Mio. € (2023: 10.184 Mio. €). Die Bruttomarge erhöhte sich um 3,3 Prozentpunkte auf 50,8 % (2023: 47,5 %). Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf niedrigere Fracht- und Produktkosten, einen günstigeren Geschäftsmix und weniger Rabatte zurückzuführen. Demgegenüber wirkten sich negative Währungseffekte erheblich auf die Bruttomarge aus, insbesondere in der ersten Jahreshälfte.

Bruttomarge¹ in %

Lizenzerträge und sonstige betriebliche Erträge

Im Geschäftsjahr 2024 waren die Lizenz- und Provisionserträge mit 81 Mio. € fast unverändert im Vergleich zum Vorjahr (2023: 83 Mio. €), während sich die sonstigen betrieblichen Erträge um 144 % auf 174 Mio. € erhöhten (2023: 71 Mio. €). Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge spiegelt in erster Linie die Auflösung von abgegrenzten Schulden aus dem Vorjahr in Höhe von rund 100 Mio. € im dritten Quartal 2024 wider, die im Zusammenhang mit der Beendigung der Yeezy Partnerschaft standen. Dies wurde durch Rückstellungen in ähnlicher Höhe für weitere Spenden, die in den Betriebsgemeinkosten erfasst wurden, ausgeglichen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen steigen langsamer als Umsätze

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, einschließlich Abschreibungen, enthalten im Wesentlichen Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen sowie Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen. Im Geschäftsjahr 2024 erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 9 % auf 10.945 Mio. € (2023: 10.070 Mio. €). Im Verhältnis zum Umsatz gingen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 0,8 Prozentpunkte auf 46,2 % zurück (2023: 47,0 %).

Die Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen stiegen 2024 um 12 % auf 2.841 Mio. € (2023: 2.528 Mio. €). Das Unternehmen setzte seine Marketinginvestitionen zur Unterstützung der globalen Markenkampagne ‚You Got This‘ und groß angelegter Aktivierungen rund um die UEFA EURO 2024, die CONMEBOL Copa América, die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 sowie neuer Produkteinführungen wie der Supernova Laufschuhfamilie oder der Z.N.E. Bekleidungskollektion fort. Darüber hinaus erweiterte adidas sein Portfolio an Sportpartner*innen, darunter mit Neuzugängen wie dem französischen Rugbyverband, der Texas Tech University und dem ukrainischen Fußballverband oder einzelnen Athlet*innen wie Aitana Bonmatí, Lamine Yamal und Travis Hunter. Im Verhältnis zum Umsatz stiegen die Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen um 0,2 Prozentpunkte auf 12,0 % (2023: 11,8 %).

Die Betriebsgemeinkosten erhöhten sich um 7 % auf 8.103 Mio. € (2023: 7.541 Mio. €). Diese Entwicklung spiegelt fortlaufende Investitionen zur Stärkung der Vertriebsaktivitäten und Erhöhung der Agilität des Unternehmens wider. Zusätzlich beinhalten die Betriebsgemeinkosten Rückstellungen für weitere Spenden in Höhe von rund 100 Mio. €. Im Verhältnis zum Umsatz gingen die Betriebsgemeinkosten um 1,0 Prozentpunkt auf 34,2 % zurück (2023: 35,2 %). Innerhalb der Betriebsgemeinkosten stiegen die Vertriebsaufwendungen im Jahr 2024 um 7 % auf 5.936 Mio. € (2023: 5.547 Mio. €). Im Verhältnis zum Umsatz reduzierten sich die Vertriebsaufwendungen um 0,8 Prozentpunkte auf 25,1 % (2023: 25,9 %). Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 16 % auf 2.138 Mio. € (2023: 1.839 Mio. €). Im Verhältnis zum Umsatz stiegen die Verwaltungsaufwendungen um 0,4 Prozentpunkte auf 9,0 % (2023: 8,6 %). SIEHE ERLÄUTERUNG 30

Sonstige betriebliche Aufwendungen in % der Umsatzerlöse

Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen in % der Umsatzerlöse

EBITDA steigt stark an

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie Wertminderungen/-aufholungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) stieg im Geschäftsjahr 2024 um 81 % auf 2.465 Mio. € (2023: 1.358 Mio. €). Die Gesamtaufwendungen im Zusammenhang mit Abschreibungen sowie Wertminderungen/-aufholungen auf materielle und immaterielle Vermögenswerte und Nutzungsrechte waren im Jahr 2024 mit 1.180 Mio. € relativ stabil (2023: 1.170 Mio. €).

EBITDA¹ in Mio. €

Operative Marge erreicht ein Level von 5,6 %

Das Betriebsergebnis stieg im Geschäftsjahr 2024 um 398 %, bzw. absolut gesehen um mehr als 1 Mrd. € auf 1.337 Mio. € (2023: 268 Mio. €). Der Verkauf des verbleibenden Yeezy Bestands im Jahresverlauf 2024 trug rund 200 Mio. € zum Betriebsergebnis bei. Im Vergleich dazu hatte Yeezy im Vorjahr noch einen Gewinnbeitrag von rund 300 Mio. € geleistet. Die operative Marge lag 2024 bei 5,6 % und damit 4,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (2023: 1,3 %).

Betriebsergebnis in Mio. €

Operative Marge¹ in %

Finanzergebnis stabil, während sich die Steuerquote normalisiert

Die Finanzerträge stiegen im Geschäftsjahr 2024 um 28 % auf 101 Mio. € (2023: 79 Mio. €), hauptsächlich aufgrund von höheren Zinserträgen. Die Finanzaufwendungen erhöhten sich um 12 % auf 317 Mio. € (2023: 282 Mio. €), was in erster Linie höhere Finanzierungskosten in einigen Märkten widerspiegelt, die teilweise durch niedrigere negative Effekte im Zusammenhang mit Hochinflationsländern ausgeglichen wurden. Infolgedessen war das Finanz-ergebnis des Unternehmens mit –215 Mio. € relativ stabil (2023: –203 Mio. €). Die Steuerquote des Unternehmens ging im Jahr 2024 auf 26,5 % zurück (2023: 189,2 %), was die Normalisierung des Profitabilitätsniveaus im Laufe des Jahres widerspiegelt. SIEHE ERLÄUTERUNG 32 SIEHE ERLÄUTERUNG 34

Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen steigt auf 824 Mio. €

Durch die signifikant positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 stieg der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen stark auf 824 Mio. € an (2023: Verlust in Höhe von 58 Mio. €). In Anbetracht des auf nicht beherrschende Anteile entfallenden Gewinns von 68 Mio. € (2023: 61 Mio. €) betrug das unverwässerte sowie das verwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen 4,24 € (2023: –0,67 €). Die Gesamtanzahl der ausstehenden Aktien war zum Ende des Geschäftsjahres 2024 unverändert bei 178.549.084. Folglich belief sich die durchschnittliche Anzahl der Aktien für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie auch auf 178.549.084 (2023: 178.543.596).

Gewinn/Verlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Mio. €

Unverwässertes Ergebnis je Aktie in €

Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen

Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete adidas einen Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 8 Mio. € netto nach Steuern, der auf die Veräußerung des Reebok Geschäfts zurückzuführen ist (2023: 44 Mio. €). SIEHE ERLÄUTERUNG 03

Auf Anteilseigner entfallender Gewinn beträgt 764 Mio. €

Der auf Anteilseigner entfallende Gewinn, der neben dem Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen auch den Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sowie den auf nicht beherrschende Anteile entfallenden Gewinn berücksichtigt, betrug im Jahr 2024 764 Mio. € (2023: Verlust in Höhe von 75 Mio. €). Das unverwässerte sowie das verwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen lagen somit bei 4,28 € (2023: –0,42 €).