Geschäftsbericht 2024

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Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen

E4-2 – Konzepte im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosysteme

E4-2 – Konzepte im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen

Konzepte1

 

Inhalt

 

Umfang

 

Verantwort­lichkeit auf höherer Ebene

 

Standards/
Initiativen von Dritten

 

Stakeholder-
Berück­sichtigung

 

Verfügbar­keit

Bio­diversitäts­strategie

(B, P, V)

 

Beschreibt unseren Ansatz zu Biodiversität und wie wir bis 2030 oder früher Lieferketten erreichen wollen, die frei von Abholzung und Umwandlung von Land sind, einschließlich Menschenrechten und ausgerichtet an den Dekarbonisierungs- und Biodiversitätszielen von adidas.

 

Vorgelagerte Zulieferer

 

SVP Sustainability and ESG

 

Accountability Framework, WWF, Verweise auf Menschenrechte, Zertifizierungsstellen, Canopy Planet, SBTN

 

Fortl­aufender Dialog und Informations­aus­tausch mit Stakeholdern/Initiativen. Ihre Ansichten wurden bei der Festlegung der Strategie berück­sichtigt, sofern relevant

 

Verfügbar für Zulieferer im Rahmen ihres Onboarding-Prozesses

Richtlinie zur Kontrolle und Überwachung gefährlicher Stoffe

(B, P)

 

Verbietet die Verwendung von Chemikalien, die als schädlich oder giftig gelten, und beschränkt die Verwendung von Materialien tierischen Ursprungs, wobei betont wird, dass adidas keine Rohstoffe von gefährdeten oder bedrohten Arten bezieht oder verarbeitet.

 

Vorgelagerte Tier-1-, und Tier-2-Zulieferer

 

SVP Sourcing and Product Operations, General Counsel

 

World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI), IUCN, Internationale Arbeitsorganisation (ILO)

 

Bei der Entscheidung, ob Materialien tierischen Ursprungs ausgeschlossen werden, berücksichtigt adidas externe Stakeholder (NGOs), die Gesetzgebung und die Erwartungen der Konsument*innen

 

Verfügbar auf der Unter­nehmens­website

Standards für Materialien tierischen Ursprungs

(B, P, V)

 

Legt die Anforderungen für die Beschaffung von aus Tieren gewonnenen Materialien fest und schließt die Beschaffung von gefährdeten oder bedrohten Arten aus.

 

Vorgelagerte Zulieferer

 

SVP Sustainability and ESG

 

Verweist auf die ‚Five Freedoms‘ des Tierschutzes (WOAH – World Organization for Animal Health) der Arbeitsgruppe Leder, Standards von Textile Exchange: Responsible Down Standard, Responsible Wool Standard

 

n.a.

 

Verfügbar auf der Unter­nehmens­website

Arbeits­an­weisung zur ver­antwortungs­vollen Be­schaffung von Wolle

(B, V)

 

Legt fest, dass adidas nur verantwortungsvoll beschaffte Wolle verwendet, und stellt Informationen zu Zertifizierungen bereit, die von adidas akzeptiert werden.

 

Vorgelagerte Zulieferer

 

SVP Sourcing and Product Operations

 

Standards von Textile Exchange: Responsible Wool Standard

 

n.a.

 

Direkt mit relevanten Zulieferern geteilt

Arbeits­an­weisung zur ver­antwortungs­vollen Beschaffung von bio­basierten Kunst­stoffen

(B, V)

 

Beschreibt die Beschaffungserwartungen sowie die Praktiken zur Bewertung von biobasierten Kunststoffen im Hinblick auf ökologische und soziale Auswirkungen.

 

Vorgelagerte Zulieferer

 

SVP Sourcing and Product Operations

 

Standards von Textile Exchange: Verweist auf die von WRI Global Forest Review und WWF Deforestation Fronts definierten sieben hoch-risikobehafteten Güter

 

n.a.

 

Direkt mit relevanten Zulieferern geteilt

1

Kernaktivitäten, die in den Konzepten und Leitlinien addressiert werden, werden wie folgt abgekürzt:
B – Beschaffung aus Ökosystemen, die so bewirtschaftet werden, dass die Bedingungen für die biologische Vielfalt erhalten bleiben
P – Produktion in Ökosystemen, die so bewirtschaftet werden, dass die Bedingungen für die biologische Vielfalt erhalten bleiben
V – Verbrauch aus Ökosystemen, die so bewirtschaftet werden, dass die Bedingungen für die biologische Vielfalt erhalten bleiben

Unsere Strategie zur Biodiversität beschreibt unseren allgemeinen Ansatz und zielt darauf ab, sicherzustellen, dass unser Unternehmen darauf vorbereitet ist, bis 2030 oder früher über Beschaffungsketten zu verfügen, die frei von Entwaldung und Umwandlung von Land (‚DCF‘ – deforestation- and conversion-free) sind. Dies umfasst auch die Berücksichtigung von Menschenrechten sowie die Ausrichtung an den Dekarbonisierungszielen des Unternehmens. Der Fokus der Strategie liegt auf unserer vorgelagerten Beschaffungskette, insbesondere auf der Beschaffung von Materialien, die mit Risiken der durch Menschen verursachten Entwaldung verbunden sind (in unserem Fall Leder, Naturkautschuk und Holz). Ebenfalls betrachtet werden die Chancen zur Einhaltung von Vorschriften und zur indirekten Kohlenstoffreduzierung im Zusammenhang mit Landnutzung. Schließlich sind wir davon überzeugt, dass unsere Biodiversitätsstrategie dazu beitragen wird, auf die ermittelten Abhängigkeiten und Belastungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der Landnutzungsänderung, den Auswirkungen auf Ökosysteme und die entsprechenden Ökosystemdienstleistungen Einfluss zu nehmen. Wir arbeiten momentan an einer Biodiversitäts- und Ökosystemrichtlinie, die als übergreifendes Regelwerk für funktionale Richtlinien dienen soll, mit denen die Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen im gesamten Unternehmen vorangetrieben werden soll.

Unser adidas Richtlinie zur Kontrolle und Überwachung von Gefahrenstoffen verbietet bei der Herstellung unserer Produkte den Einsatz von Chemikalien, die als schädlich oder giftig angesehen werden. Es umfasst unter anderem Beschränkungen für die Verwendung von Materialien tierischen Ursprungs und bekräftigt, dass adidas keine Rohstoffe von bedrohten oder gefährdeten Arten bezieht oder verarbeitet. Mit diesen Überlegungen befasst sich die Richtlinie direkt mit den Auswirkungen auf den Umfang und den Zustand von Ökosystemen sowie mit den Auswirkungen auf und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen.

adidas ist bestrebt, Materialien tierischen Ursprungs auf humane, ethisch vertretbare und nachhaltige Weise zu beschaffen, die dem Tier- und Artenschutz Rechnung trägt. Unsere Standards für Materialien tierischen Ursprungs verbieten die Verwendung bestimmter Materialien (z. B. Häute oder Felle exotischer Tiere und Angorawolle) und legen Mindeststandards fest, die bei der Beschaffung von Leder, Daunen und Tierwolle einzuhalten sind. Durch den Einsatz zertifizierter Materialien wollen wir die Einführung nachhaltiger Bodennutzungs- und Landwirtschaftspraktiken sowie den Schutz von Weidelandschaften fördern, um die negativen Auswirkungen von Landnutzungsänderungen und die Auswirkungen auf Biosysteme zu verringern. Mit diesen Überlegungen befasst sich dieser Standard direkt mit den Auswirkungen von Landnutzungsänderungen, dem Umfang und dem Zustand von Ökosystemen sowie den Auswirkungen auf und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen.

adidas hat sich zum Ziel gesetzt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Verwendung von neuen, fossilen Materialien einzustellen. Indem wir diese durch recycelte Materialien oder Materialien aus erneuerbaren Quellen, wie z. B. biobasierte Rohstoffe, ersetzen, können wir dazu beitragen, die Erschöpfung endlicher Ressourcen zu verhindern und unsere Treibhausgasbilanz sowie die Belastung der Natur zu verringern. Bei der Herstellung von Kunststoffen und synthetischen Materialien können biobasierte Rohstoffe eine Alternative zu manchen chemischen Bausteinen sein, die üblicherweise aus fossilen Quellen stammen. Bevor biobasierte Rohstoffe in das Materialportfolio von adidas aufgenommen werden, ist eine Folgenabschätzung mit einer Multifaktorenanalyse erforderlich. Rohstoffe, bei denen ein hohes Entwaldungsrisiko besteht, werden entweder von allen Beschaffungsoptionen ausgeschlossen oder müssen zertifiziert werden. Darüber hinaus muss jeder Rohstoff auf der Grundlage seiner Herkunft anhand wichtiger Faktoren, die die Umweltauswirkungen beeinflussen, bewertet werden. Außerdem müssen Risiken im Zusammenhang mit sozialen Auswirkungen und Menschenrechten berücksichtigt werden.

Weiterhin wird die Rückverfolgbarkeit durch unsere übergreifende Arbeitsanweisung zu Rückverfolgungsmethoden abgedeckt. Ebenso befassen sich auch andere Richtlinien in ESRS E1 KLIMAWANDEL ESRS E2 UMWELTVERSCHMUTZUNG ESRS E3 WASSER- UND MEERESRESSOURCEN und ESRS E5 RESSOURCENNUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT indirekt mit dem Thema Biodiversität. Beispielsweise bildet unsere Klimastrategie den allgemeinen Rahmen für unsere Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels, einschließlich alternativer Materialien und Verfahren im Hinblick auf Landnutzungsänderungen. Unsere Umweltrichtlinien zielen darauf ab, negative Auswirkungen auf Ökosysteme zu verhindern, indem wir die Nutzung von Ressourcen überdenken und Umweltverschmutzung vermeiden.

adidas hat sich verpflichtet, die international anerkannten Menschenrechte zu respektieren und zu wahren, sowohl in seiner eigenen Geschäftstätigkeit als auch in allen Geschäftsbeziehungen. Mit unserer Biodiversitätsstrategie wollen wir potenzielle negative soziale Folgen von Auswirkungen auf die Biodiversität und das Ökosystem vermeiden, indem wir die Menschenrechte und die Lebensgrundlage in den Geltungsbereich einbeziehen. Darüber hinaus führen die in ESRS S2 ARBEITSKRÄFTE IN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE und ESRS S3 BETROFFENE GEMEINSCHAFTEN erwähnten Maßnahmen unseren Ansatz zur Behandlung von Menschenrechtsthemen in der Wertschöpfungskette weiter aus.

E4-3 – Maßnahmen und Ressourcen in Bezug auf Biodiversität und Ökosysteme

Aufgrund der komplexen Strukturen der Beschaffungsketten in unserer Branche liegt ein Hauptaugenmerk unserer Aktivitäten darauf, die Herkunft und die jeweiligen Auswirkungen der von uns verwendeten Rohstoffe auf die Biodiversität zu verstehen. Daher haben wir uns 2024 darauf konzentriert, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Materialien zu verbessern, indem wir ein Mapping der vorgelagerten Wertschöpfungsketten von wichtigen Materialien durchgeführt haben. Höchste Priorität hatten dabei Materialien, die mit einem Entwaldungsrisiko verbunden sind (in unserem Fall Leder, Naturkautschuk und aus Holz gewonnene Materialien), gefolgt von Baumwolle als dem am häufigsten in unserem Portfolio verwendeten aus der Natur gewonnenen Material. Darüber hinaus haben wir die Erarbeitung von Richtlinien und Standardbetriebsverfahren angestoßen, um die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie zu unterstützen, und haben in mehreren Arbeitsgruppen, in denen wir mitwirken, aktiv zur Entwicklung von Branchenlösungen für die Rückverfolgbarkeit von Materialien beigetragen.

Im Berichtsjahr hat adidas die folgenden Maßnahmen im Bereich Biodiversität durchgeführt:

  • Leder: Unsere Aktivitäten im Zusammenhang mit Leder im Jahr 2024 waren auf drei Hauptziele ausgerichtet: mehr Transparenz in unserer vorgelagerten Beschaffungskette (Sichtbarkeit bis hin zum Schlachthof und in manchen Fällen bis hin zum landwirtschaftlichen Betrieb), Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern, um Branchenstandards und gezielte Maßnahmen voranzutreiben, und Sensibilisierung unserer Zulieferer. Um die Transparenz in der Beschaffungskette zu erhöhen, haben wir ein Mapping der Beschaffungskette abgeschlossen, das alle unsere Lederlieferanten, mit denen wir im Jahr 2023 zusammengearbeitet haben, einschließt, mit dem Ziel, die Herkunft der Rohstoffe bis zum Schlachthof und in einigen Fällen sogar bis auf die Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe zu ermitteln. Diese Erfassung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Bemühungen, unser Ziel einer Beschaffungskette für Rindsleder, die frei von Abholzung und Umwandlung von Land ist, bis 2030 oder früher zu erreichen. Derzeit ist der angestrebte Endpunkt einer entwaldungsfreien Kontrollkette der Schlachthof, also der Ursprung des Produkts Leder. Im Laufe des Jahres 2024 haben wir uns mit Unternehmen aus der Fleischindustrie und mit indirekten Zulieferern zusammengesetzt, um zu verstehen, wie eine entwaldungsfreie Sorgfaltspflicht vom landwirtschaftlichen Betrieb hin zum Schlachthof durch Zertifizierungen und andere Methoden ermöglicht werden kann. Dies baut auf unserer Arbeit im Jahr 2023 auf, wo wir die erste Phase der COTI-Initiative (Certification of Origin and Traceability Implementation Initiative) unterstützten, die darauf abzielt, für die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards die Rückverfolgbarkeit vom landwirtschaftlichen Betrieb hin zum Schlachthof zu ermöglichen. Dies umfasst indirekte Tierhaltungssysteme im brasilianischen Bundesstaat Pará, basierend auf einem System zur Kennzeichnung einzelner Tiere. Um Branchenstandards und gezielte Maßnahmen voranzutreiben, haben wir aktiv in mehreren Arbeitsgruppen mitgewirkt, z. B. im DCF Call to Action von Textile Exchange und im LWG Task Team für Kontrollketten/Rückverfolgbarkeit, das darauf abzielt, das LWG-Auditprotokoll so zu verbessern, dass es eine Sorgfaltspflicht ohne Entwaldung beinhaltet und durch eine Kontrollkette auf den Schlachthof ausgeweitet wird. Wir haben uns mit dem WWF und dem brasilianischen Beratungsunternehmen Rever ausgetauscht, um die Entwicklung eines Toolkits voranzutreiben, das adidas dabei unterstützt, ihre Aktivitäten, hin zu einer entwaldungsfreien Versorgung für Rindsleder, auszurichten. Um ein Bewusstsein für das Thema Entwaldung zu schaffen, haben wir unseren direkten und indirekten Zulieferern in gezielten Meetings und Workshops unser Ziel in Bezug auf entwaldungsfreie Prozesse kommuniziert. Im Jahr 2024 hat adidas entschieden den Einkauf von Känguruleder einzustellen, welches schrittweise durch andere Lederarten ersetzt werden soll.
  • Naturkautschuk: Im Jahr 2024 haben wir auch das Mapping unserer Beschaffungskette für Naturkautschuk abgeschlossen, das einen Teil unserer hauptsächlich in Südostasien ansässigen Tier-3-Zulieferer miteinbezog. Aufgrund von Datenlücken wird 2025 ein weiteres Mapping erforderlich sein, um verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Dieses Mapping wird direkt zur Implementierung unserer Biodiversitätsstrategie beitragen.
  • Holzbasierte Materialien – insbesondere künstliche Zellulosefasern und Papierverpackungen: Um unsere Schritte in Richtung abholzungsfreier künstlicher Zellulosefasern und Papierverpackungen (die unser weltweites Gesamtvolumen abdecken) zu lenken, hat sich adidas CanopyStyle und Pack4Good angeschlossen, zwei Initiativen von Canopy Planet, die den Rahmen für gute Beschaffungspraktiken zum Schutz alter und gefährdeter Wälder setzen. Im Jahr 2024 fanden bereits mehrere Gespräche statt. In Zusammenarbeit mit Canopy Planet hat adidas im Rahmen unserer Zielsetzungen für abholzungsfreie Beschaffungsketten und in Verbindung mit unserer Biodiversitätsstrategie mit einem Mapping der künstlichen Zellulosefasern begonnen. Wir haben die Tier-4-Zulieferer, also Faserproduzenten, ermittelt, bei denen unsere Zulieferer einkaufen. Und wir werden weiterhin die Risiken überwachen und Ziele für eine zertifizierte Beschaffungskette festlegen. Hinsichtlich Papierverpackungen wurden viele interne Teams befragt, um genauere Informationen über die eingekauften Mengen, die jeweiligen Zertifizierungen und die Herkunftsländer des Materials zu erhalten. Im Laufe des Jahres 2025 wird eine detailliertere Bewertung durchgeführt, um eine Basis zu schaffen, auf der wir einen Maßnahmenplan ableiten werden. Außerdem optimieren unsere Distributionszentren fortlaufend die Verpackungsgröße, um den Verbrauch von Verpackungsmaterial zu minimieren und die Transporteffizienz zu verbessern.
  • Baumwolle: Seit 2018 bezieht adidas keine konventionelle Baumwolle mehr, sondern stattdessen ausschließlich von Drittpartei zertifizierte Baumwolle (Bio- und Recycling-Baumwolle sowie andere Baumwollstandards). Der Großteil der Baumwolle in unserem Portfolio ist Better Cotton-zertifiziert, ein Standard, der einen Massenbilanzansatz verwendet und daher keine Rückverfolgung bis zum Herkunftsland ermöglicht. Unsere Maßnahmen im Jahr 2024 zielten darauf ab, mehr Transparenz in Bezug auf das Herkunftsland zu schaffen und unser Baumwollportfolio zu diversifizieren, um letztendlich ein verifiziertes Herkunftsland für alle von uns bezogene Baumwolle zu haben. Um mehr Einblicke zu gewinnen, haben wir Selbsterklärungen der Zulieferer zu den Beschaffungsländern für die Baumwolle angefordert. Darüber hinaus haben wir uns Traceable Better Cotton angeschlossen, um mit der Beschaffung von Better Cotton zu beginnen, die auf Produktebene bis zum Herkunftsland transparent nachvollziehbar ist. Parallel dazu sind wir dem U.S. Cotton Trust Protocol beigetreten, das eine Kontrollkette für Baumwolle bis zum Herkunftsland vorsieht. Schließlich haben wir die Entwicklung unserer Arbeitsanweisung zur verantwortungsvollen Beschaffung von Wolle vorangetrieben, die im Jahr 2025 finalisiert und verabschiedet werden soll, und adidas‘ Leitlinien für die Beschaffung und Rückverfolgbarkeit von Baumwolle formalisieren wird.
  • Innovation: Wir erforschen kontinuierlich innovative Lösungen, die derzeitige Materialien ersetzen und den Druck auf Land und Ökosysteme verringern können. Das Erforschen von Lösungen und die Durchführung von Tests erfolgen durch unser eigenes Innovationsteam sowie über Fashion for Good, eine Multi-Stakeholder-Plattform für nachhaltige Innovationen in der Modeindustrie. Weitere Einzelheiten zu unseren Aktivitäten im Jahr 2024 sind in ESRS E5 RESSOURCENNUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT aufgeführt.
  • Kollaboration: Im Jahr 2024 haben wir weiterhin in mehreren Arbeitsgruppen von Textile Exchange, Better Cotton und Leather Working Group mitgewirkt, mit dem Ziel, Wissen aufzubauen und schließlich Branchenstandards zu schaffen, mit denen die Auswirkungen von Rohstoffen und Prozessen auf die Biodiversität reduziert werden können, beispielsweise durch verbesserte landwirtschaftliche Praktiken. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Regenerative Agriculture Outcome Framework von Textile Exchange trugen wir zur Erarbeitung eines branchenübergreifenden Indikatorenkatalogs für regenerative Landwirtschaft und entsprechender Pilotprojekte bei. Außerdem sind wir aktives Mitglied des Fashion Pact Unlock Project, das die Kohlenstoffbilanzierung und andere Umweltvorteile von regenerativer Baumwolle testet, sowie der Round Tables für Leder, Baumwolle, Kunststoffe und künstliche Zellulose von Textile Exchange. Diese Gruppen konzentrieren sich darauf, wichtige Themen in der Branche voranzutreiben, wie etwa die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und die Entwicklung von Umweltverträglichkeitsanalysen und Leitlinien für die Industrie. Alle genannten Aktivitäten unterstützen dabei die Implementierung unserer Biodiversitätsstrategie.
  • Im November 2024 veranstaltete adidas ein Stakeholder-Treffen mit Organisationen der Zivilgesellschaft, Zulieferern, Kunden und Partnerorganisationen. Eines der drei Themen, die während der ganztägigen Veranstaltung diskutiert wurden, war adidas‘ Ansatz zur Biodiversität einschließlich eines Entwurfs unserer Biodiversitäts- und Ökosystemrichtlinie. Wir erhielten wertvolles Feedback, das in die endgültige Version der Richtlinie einfließen wird, die Anfang 2025 in Kraft treten soll.
  • Im Jahr 2024 hat sich adidas dem Corporate Engagement Program von SBTNs ‚science-based targets for nature‘ angeschlossen. Im Laufe des Jahres haben wir Informationen gesammelt, uns mit Gleichgesinnten beraten und eine spezialisierte externe Organisation hinzugezogen, um den Prozesses der Zielsetzung zu unterstützen. Auch im Jahr 2025 werden wir damit fortfahren, externe Stakeholder einzubeziehen, um kontinuierlich Feedback zu unserem Fortschritt zu erhalten.

Sofern nicht ausdrücklich anders angegeben, dauern alle genannten Maßnahmen noch an.

Während wir auf interne Ressourcen angewiesen sind (hauptsächlich aus unserem Sustainability Team) sehen wir zur Umsetzung der genannten Maßnahmen aktuell und in absehbarer Zeit keinen Bedarf für zusätzliche Betriebskosten oder Investitionsausgaben.

Weitere Maßnahmen zur Verringerung der negativen Auswirkungen auf die Biodiversität und die Ökosysteme, die sich aus dem Klimawandel oder der Umweltverschmutzung ergeben, werden in den entsprechenden Kapiteln ausführlich beschrieben. ESRS E1 KLIMAWANDEL ESRS E2 UMWELTVERSCHMUTZUNG und ESRS E5 RESSOURCENNUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Biodiversitätskompensationsmaßnahmen sind weder Teil unserer Maßnahmen noch unserer kurz- oder mittelfristigen Aktionspläne.