Gewinn-und-Verlust-Rechnung
adidas Umsatz 2023 auf Vorjahresniveau
Auf währungsbereinigter Basis war der Umsatz im Jahr 2023 unverändert im Vergleich zum Vorjahr. In Euro ging der Umsatz um 5 % auf 21.427 Mio. € zurück (2022: 22.511 Mio. €). Im ausgewiesenen Umsatz sind negative Umrechnungseffekte in Höhe von mehr als 1.000 Mio. € aus ungünstigen Währungsschwankungen enthalten.
Die Umsatzentwicklung im Jahr 2023 wurde durch einen deutlich reduzierten Sell-in an den Großhandel beeinträchtigt. Dies erfolgte im Rahmen der erfolgreichen Initiativen des Unternehmens, die hohen Vorratsbestände abzubauen. Zudem belastete 2023 die Beendigung des Yeezy Geschäfts die Umsatzentwicklung im Vorjahresvergleich mit rund 500 Mio. €. Der Abverkauf von verbleibendem Yeezy Bestand im zweiten und dritten Quartal wirkte sich mit rund 750 Mio. € positiv auf den Umsatz aus. Dem steht der Umsatz mit Yeezy Produkten in Höhe von insgesamt über 1.200 Mio. € im Jahr 2022 gegenüber.
Nach Märkten betrachtet stieg der Umsatz in Lateinamerika währungsbereinigt im starken zweistelligen Prozentbereich. In China und Asien-Pazifik legte der Umsatz jeweils im hohen einstelligen Prozentbereich zu. In EMEA blieb der Umsatz auf währungsbereinigter Basis unverändert. In Nordamerika ging der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich zurück, da dieser Markt besonders von der konservativen Sell-in-Strategie des Unternehmens zur Reduzierung der hohen Lagerbestände betroffen war. SIEHE GESCHÄFTSENTWICKLUNG NACH SEGMENTEN
Umsatz
0 %
(währungsbereinigt)
21.427 Mio. €
Umsatzentwicklung durch Wachstum bei Performance getrieben
Nach Kategorien betrachtet nahm der Umsatz im Bereich Performance währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich zu. Verantwortlich dafür waren vor allem Zuwächse im hohen einstelligen Prozentbereich bei Fußball, Outdoor und Specialist Sports. Der währungsbereinigte Umsatz im Lifestyle-Bereich ging aufgrund der Yeezy Auswirkungen insgesamt zurück. Der Umsatz bei Originals stieg jedoch im mittleren einstelligen und bei Basketball und Skateboarding im zweistelligen Prozentbereich.
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2023 |
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2022 |
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Veränderung |
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Veränderung (währungsbereinigt) |
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---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
EMEA |
|
8.235 |
|
8.550 |
|
–4 % |
|
0 % |
||||
Nordamerika |
|
5.219 |
|
6.404 |
|
–19 % |
|
–16 % |
||||
China |
|
3.190 |
|
3.179 |
|
0 % |
|
8 % |
||||
Asien-Pazifik |
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2.254 |
|
2.241 |
|
1 % |
|
7 % |
||||
Lateinamerika |
|
2.291 |
|
2.104 |
|
9 % |
|
22 % |
||||
Andere Geschäftsbereiche |
|
155 |
|
150 |
|
3 % |
|
4 % |
||||
Gesamt |
|
21.427 |
|
22.511 |
|
–5 % |
|
0 % |
||||
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Produktbereich Schuhe treibt Umsatzwachstum 2023
Trotz der erheblichen Yeezy Auswirkungen stieg im Jahr 2023 der währungsbereinigte Umsatz im Bereich Schuhe um 4 %, vor allem aufgrund von Wachstum im zweistelligen Prozentbereich bei Fußball und im hohen einstelligen Prozentbereich bei Originals. Der Umsatz im Bereich Bekleidung ging währungsbereinigt um 6 % zurück, da diese Produktkategorie besonders von den hohen Lagerbeständen im Markt und dem disziplinierten Sell-in an den Großhandel als Reaktion darauf betroffen war. Dennoch legte der Umsatz im Bereich Bekleidung bei Outdoor und Basketball im zweistelligen Prozentbereich zu. Golf verzeichnete in diesem Bereich Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Der währungsbereinigte Umsatz im Bereich Accessoires und Ausrüstung nahm um 3 % zu, was hauptsächlich auf zweistelliges Wachstum bei Fußball zurückzuführen ist.
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2023 |
|
2022 |
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Veränderung |
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Veränderung (währungsbereinigt) |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schuhe |
|
12.139 |
|
12.287 |
|
–1 % |
|
4 % |
||||
Bekleidung |
|
7.806 |
|
8.731 |
|
–11 % |
|
–6 % |
||||
Accessoires und Ausrüstung |
|
1.483 |
|
1.493 |
|
–1 % |
|
3 % |
||||
Gesamt |
|
21.427 |
|
22.511 |
|
–5 % |
|
0 % |
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Umsatzkosten sinken proportional zur Umsatzentwicklung
Umsatzkosten werden definiert als der Betrag, den wir Dritten für Aufwendungen im Zusammenhang mit der Herstellung und Lieferung unserer Produkte zahlen. Eigene Produktionsaufwendungen sind ebenfalls in den Umsatzkosten enthalten. Diese Aufwendungen machen allerdings nur einen sehr geringen Anteil der Gesamtumsatzkosten aus. Im Jahr 2023 lagen die Umsatzkosten mit 11.244 Mio. € um 5 % unter dem Vorjahresniveau (2022: 11.867 Mio. €). Dieser Rückgang spiegelt vor allem niedrigere Kosten in der Lieferkette proportional zur Umsatzentwicklung des Unternehmens wider.
Bruttomarge bei 47,5 %
Im Geschäftsjahr 2023 ging das Bruttoergebnis um 4 % auf 10.184 Mio. € zurück (2022: 10.644 Mio. €). Die Bruttomarge stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 47,5 % (2022: 47,3 %). Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf Preissteigerungen, einen günstigeren Geschäftsmix und niedrigere Frachtkosten zurückzuführen und wurde durch deutlich negative Währungseffekte und gestiegene Produktkosten größtenteils aufgehoben. Zudem wirkte sich das hohe Niveau der Rabatte, das sich zwar im Laufe des Jahres verbesserte, negativ auf die Entwicklung der Bruttomarge im Jahr 2023 aus.
Lizenz- und Provisionserträge sowie sonstige betriebliche Erträge sinken
Im Geschäftsjahr 2023 nahmen die Lizenz- und Provisionserträge um 26 % auf 83 Mio. € ab (2022: 112 Mio. €), was einen Rückgang der Lizenzeinnahmen widerspiegelt. Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 59 % auf 71 Mio. € zurück (2022: 173 Mio. €), aufgrund von niedrigeren Erträgen aus Vereinbarungen mit der Authentic Brands Group nach Abschluss der Veräußerung von Reebok.
Sonstige betriebliche Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz steigen um 1,4 Prozentpunkte
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, einschließlich Abschreibungen, enthalten im Wesentlichen Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen sowie Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen. Im Geschäftsjahr 2023 verringerten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 2 % auf 10.070 Mio. € (2022: 10.260 Mio. €). Im Verhältnis zum Umsatz stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 1,4 Prozentpunkte auf 47,0 % (2022: 45,6 %). Die Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen gingen 2023 um 8 % auf 2.528 Mio. € zurück (2022: 2.763 Mio. €). Das Unternehmen setzte seine Marketinginvestitionen in Markenkampagnen fort, vor allem in Verbindung mit wichtigen Sportereignissen wie der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023. Darüber hinaus erweiterte das Unternehmen sein Portfolio an Sportpartnern, darunter die indische Cricket-Nationalmannschaft oder Les Mills im Bereich Training. Außerdem investierte adidas in die Einführung neuer Produkte, wie z. B. die neuesten Versionen der ikonischen Predator, X und Copa Fußballschuhe, die Einführung des Adizero Adios Pro Evo 1 im Running-Bereich sowie neue Produkteinführungen mit Partnern wie Bad Bunny, Pharrell Williams oder Edison Chen im Lifestyle-Bereich. Im Bereich Basketball brachte adidas erfolgreich ‚Fear of God‘ Produkte und den ersten Signature-Schuh mit Anthony Edwards auf den Markt. Das Unternehmen begrenzte die Point-of-Sale-Aufwendungen zu Zeiten und in Regionen mit verstärkten verkaufsfördernden Aktivitäten im Markt. Im Verhältnis zum Umsatz gingen die Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen um 0,5 Prozentpunkte auf 11,8 % zurück (2022: 12,3 %). Die Vertriebsaufwendungen verringerten sich im Geschäftsjahr 2023 um 1 % auf 5.547 Mio. € (2022: 5.601 Mio. €), was hauptsächlich auf niedrigere Logistikkosten zurückzuführen ist. Im Verhältnis zum Umsatz stiegen die Vertriebsaufwendungen um 1,0 Prozentpunkte auf 25,9 % (2022: 24,9 %). Die Verwaltungsaufwendungen nahmen vor allem aufgrund gestiegener Personalkosten um 11 % auf 1.839 Mio. € zu (2022: 1.651 Mio. €). Im Verhältnis zum Umsatz lagen die Verwaltungsaufwendungen bei 8,6 % und damit 1,2 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau (2022: 7,3 %). Insgesamt stiegen die Betriebsgemeinkosten um 1 % auf 7.541 Mio. € (2022: 7.498 Mio. €). Darin enthalten sind Einmalkosten in Höhe von rund 200 Mio. € im Zusammenhang mit der strategischen Prüfung des Unternehmens im Jahr 2023 sowie Spenden und Rückstellungen für weitere Spenden in Höhe von mehr als 140 Mio. €. Im Verhältnis zum Umsatz stiegen die Betriebsgemeinkosten um 1,9 Prozentpunkte auf 35,2 % (2022: 33,3 %). SIEHE ERLÄUTERUNG 30
EBITDA geht um 28 % zurück
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie Wertminderungen/-aufholungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) ging im Geschäftsjahr 2023 um 28 % auf 1.358 Mio. € zurück (2022: 1.874 Mio. €). Die Gesamtaufwendungen im Zusammenhang mit Abschreibungen sowie Wertminderungen/-aufholungen auf materielle und immaterielle Vermögenswerte und Nutzungsrechte gingen im Jahr 2023 um 15 % auf 1.170 Mio. € zurück (2022: 1.371 Mio. €).
Operative Marge geht auf 1,3 % zurück
Das Betriebsergebnis reduzierte sich im Geschäftsjahr 2023 um 60 % auf 268 Mio. € (2022: 669 Mio. €). Darin enthalten sind die negativen Auswirkungen der deutlichen Abwertung des argentinischen Peso im vierten Quartal in Höhe von rund 100 Mio. €. Der Abverkauf von verbleibendem Yeezy Bestand im zweiten und dritten Quartal wirkte sich in einem Umfang von rund 300 Mio. € positiv auf das Betriebsergebnis von adidas im Jahr 2023 aus. Gleichzeitig enthält das Betriebsergebnis des Unternehmens Sonderaufwendungen von insgesamt mehr als 340 Mio. €, die die Einmalkosten im Zusammenhang mit der strategischen Prüfung des Unternehmens im Jahr 2023 sowie die Spenden und Rückstellungen für weitere Spenden reflektieren. Das Betriebsergebnis von adidas spiegelt auch einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag für Abschreibungen auf Yeezy Bestand wider, aufgrund der Entscheidung des Unternehmens, nur einen kleinen Teil des übrigen Yeezy Bestands abzuschreiben. Die operative Marge lag 2023 bei 1,3 % und damit 1,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (2022: 3,0 %).
Operative Marge
1,3 %
–1,7 PP
Finanzergebnis geht zurück
Die Finanzerträge stiegen im Geschäftsjahr 2023 um 103 % auf 79 Mio. € (2022: 39 Mio. €), hauptsächlich aufgrund von höheren Zinserträgen und Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten. Die Finanzaufwendungen gingen hauptsächlich aufgrund von niedrigeren Wechselkursverlusten um 12 % auf 282 Mio. € zurück (2022: 320 Mio. €). Infolgedessen belief sich das Finanzergebnis des Unternehmens auf -203 Mio. € im Vergleich zu -281 Mio. € im Vorjahr.
SIEHE ERLÄUTERUNG 32
Steuerquote steigt signifikant
Die Steuerquote des Unternehmens stieg im Jahr 2023 um 154,7 Prozentpunkte auf 189,2 % (2022: 34,5 %). Infolge des deutlich niedrigeren Gewinns vor Steuern wirkten sich nicht abzugsfähige Aufwendungen und steuerfreie Erträge erheblich aus. Darüber hinaus spiegelte die Entwicklung der Steuerquote einen höheren Quellensteueraufwand wider. SIEHE ERLÄUTERUNG 34
Verlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen beträgt 58 Mio. €
Obwohl sich das operative Geschäft 2023 deutlich verbesserte, lag der Verlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen aufgrund der außergewöhnlich hohen Steuerquote bei 58 Mio. € (2022: Gewinn in Höhe von 254 Mio. €). Das unverwässerte sowie das verwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrugen damit -0,67 € (2022: 1,25 €).
Die Gesamtanzahl der ausstehenden Aktien stieg leicht zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf 178.549.084. Dies spiegelt die Bewilligung von 11.886 Aktien an Bjørn Gulden im Rahmen seiner Vorstandsvergütung im ersten Halbjahr wider. Die durchschnittliche Anzahl der Aktien für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie belief sich damit auf 178.543.596 (2022: 183.263.629).
Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt 44 Mio. €
Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete adidas einen Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 44 Mio. € netto nach Steuern, der auf die Veräußerung des Reebok Geschäfts zurückzuführen ist (2022: Gewinn in Höhe von 384 Mio. €). SIEHE ERLÄUTERUNG 03
Auf Anteilseigner entfallender Verlust beträgt 75 Mio. €
Der auf Anteilseigner entfallende Verlust, der neben dem Verlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen auch den Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen enthält, betrug 75 Mio. € (2022: Gewinn in Höhe von 612 Mio. €). Das unverwässerte sowie das verwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen lagen somit bei -0,42 € (2022: 3,34 €).
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