Geschäftsbericht 2024

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Kennzahlen und Ziele

E5-3 – Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Um die vielfältigen Herausforderungen in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Ressourcennutzung und Abfallmanagement anzugehen und unsere unterschiedlichen Bemühungen in diesen miteinander verknüpften Themenbereichen effektiv zu steuern, haben wir spezifische Ziele für diese Themen festgelegt. Für alle Ziele, stützen wir uns auf wissenschaftliche Erkenntnisse und anerkannte Rahmenbedingungen, sofern vorhanden. Die Ziele werden mit der Branchenpraxis verglichen und in informellen Interaktionen mit Stakeholdern validiert.

  • 90 % unserer Artikel sollen bis 2025 nachhaltig sein: Dieses Ziel bezieht sich auf die Erhöhung des Einsatzes von Kreislaufmaterialien, die Minimierung des Einsatzes von Neumaterialien und die nachhaltige Beschaffung von erneuerbaren Ressourcen. Wir definieren Artikel als nachhaltig, wenn sie aufgrund der verwendeten Materialien Umweltvorteile gegenüber herkömmlichen Artikeln aufweisen, d. h. – zu einem erheblichen Umfang – aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt werden. Unsere Definition nachhaltiger Materialien bezieht sich auf den Rahmen der Preferred Fiber and Materials Matrix von Textile Exchange und ist im Standardbetriebsverfahren zur Definition des Standards für nachhaltige Inhaltsstoffe und Konzepte dokumentiert, siehe Abschnitt E5-1. Der Großteil der derzeit verwendeten umweltfreundlichen Materialien umfasst recycelte Materialien oder nachhaltigere Baumwolle. Um sich als nachhaltiger Artikel zu qualifizieren, müssen umweltfreundliche Materialien einen bestimmten, im Voraus definierten Prozentsatz des Artikelgewichts überschreiten. Die angewandten Kriterien für umweltfreundliche Materialien und der Prozentsatz am Materialgewicht werden auf der Grundlage von Standards, die die neusten Entwicklungen in unserer Industrie, Wettbewerbsbenchmarks und Expertenmeinungen reflektieren, definiert. Bei Bekleidung beträgt der umweltfreundliche Materialanteil am Artikelgewicht mindestens 70 %; bei Accessoires und Ausrüstung mindestens 50 % und bei Schuhen mindestens 20 %1. Mit dem Ziel ist kein Basiswert oder Basisjahr verbunden. Im Jahr 2023 waren fast acht von zehn unserer Artikel nach unserer Definition nachhaltig. Im Laufe des Jahres 2024 haben wir jedoch entschieden, dass die Kernkompetenzen, die wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, um mehr Transparenz und Genauigkeit bei Material- und Produktdaten zu schaffen, so weit fortgeschritten sind, dass wir sie nun operationalisieren können, ohne sie in Zukunft speziell zu fördern. Daher werden wir dieses Ziel für 2024 und 2025 nicht anwenden, sondern den Anteil nachhaltiger Artikel in den Geschäftseinheiten weiterhin auf Basis des für das Jahr 2023 erreichten Niveaus überwachen.
  • Verwendung von 100 % recyceltem Polyester, wo immer technisch möglich, bis Ende 2024: Das Ziel bezieht sich auf die Erhöhung des Einsatzes von Kreislaufmaterialien und die Minimierung des Einsatzes von neuen Rohstoffen. Es gilt für alle in unseren Produkten verwendeten Polyester. Im Jahr 2017 hat sich adidas dazu verpflichtet, bis Ende 2024 neu hergestellten Polyester vollständig durch recycelten Polyester zu ersetzen, wo immer dies technisch möglich ist. Im Jahr 2024 haben wir 99 % erreicht, und sind damit sehr nah an unserem Ziel. Wir konzentrieren uns auf die Verwendung von recyceltem Polyester, da dieses Material weniger Ressourcen verbraucht und im Vergleich zu neuem Polyester eine deutlich geringere Umweltbelastung aufweist (basierend auf der Lebenszyklusanalyse). Da Polyester das in unseren Produkten am häufigsten verwendete Material ist, stellt dies auch einen wichtigen Hebel für unsere Roadmap zur Dekarbonisierung dar. Mit unserer Roadmap und dem Erreichen unserer Ziele haben wir den Einsatz von recyceltem Polyester in der globalen Bekleidungsindustrie seit 2018 deutlich übertroffen. Die Echtheit der verwendeten recycelten Materialien wird durch renommierte Zertifizierungen von Drittanbietern wie dem Global Recycled Standard (GRS) und dem Recycled Claim Standard (RCS) bestätigt. Diese Zertifizierungen gewährleisten eine robuste Kontrollkette und minimieren das Risiko, dass Materialien unzulässig vermischt oder vertauscht werden.

Anteil recycelter Polyester am Gesamtpolyesterverbrauch1

Einsatz von recyceltem Polyester (Diagramm)
1 Quelle: Textile Exchange Recycled Polyester Challenge Dashboard; der Wert für 2024 der Bekleidungsindustrie weltweit basiert auf einer Schätzung.
  • 10 % des verwendeten Polyesters sollen bis 2030 aus recycelten Textilabfällen stammen: Dieses Ziel bezieht sich auf die Erhöhung des Einsatzes von Kreislaufmaterialien und die Minimierung von neuen Rohstoffen. Es gilt für alle in unseren Produkten verwendeten Polyester. Um unsere Ziele und Fortschritte weiter voranzutreiben, haben wir in unserer Roadmap für recycelten Polyester ein neues Ziel festgelegt. Die Umstellung von Plastikflaschen auf Textilabfälle als Ausgangsmaterial für recycelten Polyester steht im Einklang mit dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft der Ellen MacArthur Foundation2, und ist der Beginn der Umsetzung kreislaufwirtschaftlicher Prinzipien für das am häufigsten in unseren Produkten verwendete Material. Dieses Ziel bereitet uns auch auf die zu erwartenden regulatorischen Änderungen vor, die Unternehmen höchstwahrscheinlich dazu verpflichten werden, das Ende der Lebensdauer ihrer Produkte verantwortungsvoll zu handhaben. Die ersten Produkte mit recyceltem Polyester aus Textilien sind für 2026 geplant.
  • 100 % von Dritten zertifizierte Baumwolle: Dieses Ziel bezieht sich speziell auf die nachhaltige Beschaffung und die Nutzung erneuerbarer Ressourcen. Seit Ende 2018 stammen 100 % der von uns verwendeten Baumwolle aus nachhaltigeren Quellen, einschließlich Bio-Baumwolle, recycelte Baumwolle und anderer von Dritten zertifizierter Baumwolle. Die Preferred Fiber and Materials Matrix von Textile Exchange bietet uns einen Rahmen, um nachhaltige Baumwollsorten auf der Grundlage wissenschaftlicher Kriterien zu definieren. Das Ziel umfasst das gesamte Volumen der weltweit beschafften Baumwolle und wird jährlich überprüft. Im Jahr 2024 haben wir dieses Ziel erneut erreicht. Detaillierte Daten zur Leistung im Jahr 2024 sind im Abschnitt ‚Ressourcenzuflüsse‘ weiter unten zu finden.
  • Beschaffungskette für Rinderleder ohne Entwaldung und Umwandlung von Land bis 2030: Das Ziel ist speziell auf die nachhaltige Beschaffung und Nutzung erneuerbarer Ressourcen ausgerichtet. SIEHE ABSCHNITT KENNZAHLEN UND ZIELE IN ESRS E4 BIOLOGISCHE VIELFALT UND ÖKOSYSTEME
  • 98 % der Abfälle werden bis 2025 bei unseren Hauptzulieferern (Tier-1- und Tier-2-Zulieferer) nicht mehr auf Deponien entsorgt: Dieses Ziel ist spezifisch für das Abfallmanagement. Es wurde 2021 auf der Grundlage von Branchenbenchmarks festgelegt und steht im Einklang mit unserer Richtlinie zum Abfallmanagement und unserem Programm zur Abfallvermeidung, um unsere Zulieferer bei der Verbesserung der Abfalltrennung während der Fertigung, der Wiederverwendung von ungefährlichen Abfällen und der Konzentration auf Recycling oder Energiegewinnung aus Abfällen zu unterstützen. Für dieses Ziel gibt es keinen Basiswert und kein Basisjahr. Die weltweite Ausweitung des Programms hat dazu geführt, dass die Quote der Abfallentsorgung auf Deponien bei unseren zertifizierten Zulieferern im Jahr 2024 bei 96,2 % lag. Dieses Ziel bezieht sich auf die Recycling- und Energierückgewinnungsstufen der Abfallhierarchie.

Wie unter E5-2 ‚Maßnahmen – Kreislaufwirtschaft‘ erläutert, befindet sich das kreislaufwirtschaftliche Ökosystem in der Bekleidungs- und Schuhindustrie in einem frühen Entwicklungsstadium. Kennzahlen und Standards für die durchschnittliche Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit in der Branche sind noch in der Entwicklung. Leitlinien für das Produktdesign in diesen wichtigen Bereichen können erst dann bereitgestellt werden, wenn solche Standards vorliegen, was derzeit in verschiedenen Forschungs- und Politikforen im Zusammenhang mit den EU-Leitlinien zur Durchführung einer Umweltfußabdruck-Studie für bestimmte Produktgruppen (Product Environmental Footprint Category Rules – PEFCR) und der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (Ecodesign for Sustainable Products Regulation– ESPR) diskutiert wird.

Alle oben genannten Ziele sind freiwillig und nicht gesetzlich vorgeschrieben.

E5-4 – Ressourcenzuflüsse

In Produkten verwendete Materialien: Das Produktportfolio von adidas umfasst Bekleidung, Schuhe sowie Ausrüstung und Zubehör. Wir lagern fast 100 % unserer Produktion an unabhängige Fertigungspartner aus und kaufen keine nennenswerten Mengen an Materialien oder Komponenten direkt ein. Obwohl wir das Gewicht der einzelnen Produkte nicht nachverfolgen (aufgrund der großen Größen- und Modellunterschiede), erfassen wir die in unseren Produkten verwendeten Materialien über unsere Systeme. Für diese Informationen sind wir auf die Bereitstellung korrekter Daten durch unsere Zulieferer angewiesen.

Für die Verpackung verwendete Materialien: Die Produkte werden in der Fabrik zum Schutz verpackt, d. h. gegen Feuchtigkeit und Staub. Das Verpackungsmaterial besteht entweder aus Papier (z. B. Schuhkartons) oder aus recyceltem Weich-Polyethylen (rLDPE) (z. B. Polybeutel für Bekleidung und einige Arten von Accessoires). Darüber hinaus werden für den Versand von Produkten Transportverpackungen auf Papierbasis (z. B. Kartons, Wellpappe) verwendet.

Andere Ressourcenzuflüsse: Für die Wasserentnahme während der Produktionsprozesse SIEHE ESRS E3 WASSER UND MEERESRESSOURCEN. Für andere Ressourcenzuflüsse fehlen uns derzeit noch zuverlässige Daten.

Für adidas Produkte verwendete Materialien im Jahr 20241

 

 

Gesamtgewicht
in Tonnen

 

Anteil am Gesamtvolumen
in %

 

Nachhaltiger Anteil am jeweiligen Material
in %

Polyester

 

130.365

 

28,6

 

 

Recycelter Polyester

 

129.388

 

 

 

99,3

Kautschuk

 

78.610

 

17,2

 

 

Recycelter Kautschuk

 

1.428

 

 

 

1,8

Naturkautschuk

 

9.373

 

 

 

11,9

Baumwolle

 

54.883

 

12,0

 

 

Von Drittpartei zertifizierte Baumwolle – Better Cotton (Massenausgleich)

 

54.257

 

 

 

98,9

Von Drittpartei zertifizierte Baumwolle – US Cotton Trust Protocol (rückverfolgbar aufs Land)

 

82

 

 

 

 

Bio-Baumwolle

 

495

 

 

 

 

Recycelte Baumwolle

 

48

 

 

 

 

Ethylen-Vinylacetat (EVA)

 

48.931

 

10,7

 

 

Recyceltes EVA

 

2.538

 

 

 

5,2

Biobasiertes EVA

 

401

 

 

 

0,8

Silica

 

33.243

 

7,3

 

 

Leder

 

24.691

 

5,4

 

 

Von Drittpartei zertifiziertes Leder

 

24.662

 

 

 

99,9

Polyurethan (PU)

 

24.478

 

5,4

 

 

Polyamid (PA)

 

18.133

 

4,0

 

 

Recyceltes Polyamid

 

4.946

 

 

 

27,3

Thermoplastisches Polyurethan (TPU)

 

17.026

 

3,7

 

 

Thermoplastischer Gummi und Elastomer (TPR/TPE)

 

6.597

 

1,5

 

 

Sonstige synthetische Materialien

 

17.395

 

3,8

 

 

Sonstige natürliche Materialien (Wolle, Daunen, synthetische Zellulosefasern)

 

1.874

 

0,4

 

 

Von Drittpartei zertifizierte Daunen

 

1.115

 

 

 

59,5

Gesamtanteil

 

456.227

 

100

 

 

1

Weitere Hinweise zu unseren Materialdaten finden sich hier: SIEHE ERLÄUTERNDE HINWEISE ZU UNSEREN BERICHTETEN MATERIALDATEN

Verpackungsmaterial (Verpackung für Produkte und Transport)1

 

 

Gesamtgewicht
in Tonnen

 

Anteil am Gesamtvolumen
in %

 

Anteil nachhaltiger2 Verpackung in der jeweiligen Kategorie
in %

Papierverpackungen

 

128.174

 

97,2

 

 

Papierverpackungen recycelt

 

108.307

 

 

 

84,5

Kunststoffverpackungen LDPE

 

3.741

 

2,8

 

 

Kunststoffverpackungen LDPE recycelt

 

3.088

 

 

 

82,5

Gesamt

 

131.915

 

100

 

 

1

Aufgrund des dezentralen Charakters unseres Vertriebs, ist es schwierig, Primärdaten für Verpackungen zu erheben. Der Verbrauch an Verpackungsmaterial wurde auf Grundlage der Verkaufszahlen aus dem Jahr 2024 (Volumen pro Vertriebskanal) und des durchschnittlichen Verpackungsgewichts pro Produktbereich (basierend auf Primärdaten von 2021) kalkuliert. Das Verhältnis von neuem zu recyceltem Material für Polybeutel basiert auf Primärdaten von 2021 und der recycelte Anteil für Karton basiert auf der Lebenszyklusanalyse (EU-28: Wellpappe 2018), das Durchschnittsgewicht für Sekundärverpackungen auf PEFCR.

2

In diesem Bericht schließt die Bezeichnung ‚nachhaltig‘ recycelte und nachhaltig beschaffte Materialien ein.

Unsere Verpackungen bestehen zu 97,2 % aus Papier, wovon 84,5 % aus recyceltem Material bestehen. Kunststoffverpackungen machen 2,8 % unseres Verpackungsmaterials aus. 82,5 % davon sind recyceltes LDPE. Mehrere unserer Distributionszentren haben damit begonnen, wiederverwendbare Transportverpackungen einzuführen und das Verpackungsvolumen durch Optimierung der Kartongrößen und der Anzahl der Sendungen weiter zu reduzieren. Wir sind jedoch noch nicht in der Lage, quantitative Angaben zu den Auswirkungen dieser Initiativen auf die Verpackungsreduzierung zu machen.

Gesamteinsatz von Materialien im Jahr 20241

 

 

Gesamtgewicht des Materials
in Tonnen

 

Anteil an der Gesamtsumme
in %

Für Produkte verwendete Materialien

 

456.227

 

77,6

Verpackungsmaterialien

 

131.915

 

22,4

Gesamtmaterial

 

588.142

 

100

Davon insgesamt recycelte Materialien

 

249.743

 

42,7

Davon insgesamt biologische Materialien2

 

219.020

 

37,4

1

Weitere Hinweise zu unseren Materialdaten finden sich hier: SIEHE ERLÄUTERNDE HINWEISE ZU UNSEREN BERICHTETEN MATERIALDATEN

2

Zu den biologischen Materialien zählen wir: Naturfasern, natürliche Polymere und biobasierte Materialien.

Der Anteil biologischer Materialien an unserem Gesamtmaterialportfolio liegt bei 37,4 %, wovon 86,3 % aus nachhaltiger Beschaffung stammen. Zur Definition biologischer Materialien aus nachhaltiger Beschaffung wurde das Kaskadenprinzip herangezogen. Zusätzlich verwenden wir folgende Zertifizierungen für biologische Materialien aus nachhaltiger Beschaffung:

  • Für Baumwolle: Better Cotton (Massenbilanz), US Cotton Trust Protocol, Organic Content Standard (OCS), Global Organic Textile Standard (GOTS), Global Recycled Standard (GRS) und Recycled Claim Standard (RCS)
  • Für Leder: Leather Working Group (LGW)
  • Für Wolle: Responsible Wool Standard (RWS)
  • Für Daunen: Responsible Down Standard (RDS)

Der Anteil der recycelten Materialien am gesamten Materialportfolio beträgt 42,7 %. Recycelte Textilmaterialien sind GRS- oder RCS-zertifiziert. Bei EVA und Kautschuk sind wir teilweise auf die Selbstdeklaration der Zulieferer angewiesen, da für einige der in der Schuhproduktion eingesetzten Recyclingverfahren noch keine Zertifizierung existiert. Komponenten oder Zwischenprodukte werden von uns weder eingekauft noch nachverfolgt. Aus diesem Grund ist die Wiederverwendung solcher Komponenten oder Zwischenprodukte für uns kein relevanter Geschäftsvorfall. Verpackungsmaterialdaten basieren auf Daten einer Lebenszyklusanalyse.

Erläuternde Hinweise zu unseren berichteten Materialdaten

Die hier dargestellten Verbrauchsdaten für Produkt- und Verpackungsmaterialien basieren auf den folgenden Berechnungsmethoden und Datenquellen:

  • Für adidas Produkte verwendete Materialien: Die Daten des Materialverbrauchs basieren auf den Saisons Frühjahr/Sommer 2024 und Herbst/Winter 2024.
  • Verwendetet Verpackungsmaterialen: Aufgrund des dezentralen Charakters unseres Vertriebs, ist es schwierig, Primärdaten für Verpackungen zu erheben. Der Verbrauch an Verpackungsmaterial wurde auf Grundlage der Verkaufszahlen aus dem Jahr 2024 (Volumen pro Vertriebskanal) und des durchschnittlichen Verpackungsgewichts pro Produktbereich (basierend auf Primärdaten von 2021) kalkuliert. Das Verhältnis von neuem zu recyceltem Material für Polybeutel basiert auf Primärdaten aus dem Jahr 2021 und der recycelte Anteil für Karton basiert auf der Lebenszyklusanalyse (EU-28: Wellpappe 2018). Das Durchschnittsgewicht für Sekundärverpackungen basieren auf PEFCR. Da wir anerkannte und weit verbreitete Datenquellen und Methoden nutzen, erachten wir unsere Annahmen und Berechnungen für solide. Wir streben jedoch in den kommenden Jahren an, mit der Erhebung von Primärverpackungsdaten für wichtige Teile der Beschaffungskette zu beginnen, um die Genauigkeit für die Zukunft weiter zu verbessern.
  • Zum Zwecke der Darlegung der Materialverbrauchsdaten schließt die Bezeichnung ‚nachhaltig‘ bzw. ‚nachhaltiger‘ recycelte und nachhaltig beschaffte Materialien ein.
  • Polyester, Baumwolle, Polyamide, Wolle, synthetische Zellulosefasern, Daunen sowie Leder: Der Materialverbrauch entstammt dem tatsächlichen Verbrauch, der von unseren Tier-1-Zulieferern in der Stückliste (‚Bill of Materials‘) gemeldet wird sowie den Informationen zur Materialzusammensetzung, die unsere Tier-2-Zulieferern zur Verfügung stellen. Aufgrund der Komplexität der Zusammensetzung von lederbasierten Schuhmodellen, führen wir Kontrollprüfungen des Lederanteils der wichtigsten Schuhmodelle durch. Infolgedessen wenden wir zur Ermittlung des tatsächlichen Lederverbrauchs einen Korrekturfaktor an.
  • Besätze aus Polyester: Der Materialverbrauch wird in der Kategorie ‚Sonstige synthetische Materialien‘ berichtet.
  • Kautschuk, EVA, PU, TPU, TPR/TPE und andere synthetische Polymere für die unteren Schuhkomponenten: Der Materialverbrauch entstammt dem tatsächlichen Verbrauch, der von unseren Tier-1-Zulieferern in der Stückliste (‚Bill of Materials‘) gemeldet wird. Zusätzlich wird dieser ergänzt durch einen gewissen Anteil an Additiven, der anhand der jeweiligen Polymerrezeptur bestimmt wird.
  • Silica: Der Materialverbrauch wird anhand eines Anteils, der sich aus der jeweiligen Polymerrezeptur ergibt, ermittelt.

E5-5 – Ressourcenabflüsse

Aktuell gibt es keinen Branchenstandard, der die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft für das Design von Bekleidungs- und Schuhprodukten festlegt. Wir verfolgen jedoch bereits einen Ansatz, der darauf abzielt, die Grundsätze der nachhaltigen Ressourcennutzung und die Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen, wo immer dies möglich ist SIEHE ABSCHNITT ‚RICHTLINIEN‘ FÜR WEITERE INFORMATIONEN. Wir werden unseren Ansatz im Laufe der Zeit anpassen, wenn die erwartete Annahme des ESPR und anderer ähnlicher Verordnungen für Klarheit bei den Definitionen und Standards sorgt.

Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit sind bisher in der Bekleidungs- und Schuhindustrie weder gesetzlich definiert noch standardisiert. Ein Grund dafür ist die große Vielfalt an Produkttypen und Geschäftszielen. Im Rahmen der EU-Leitlinien zur Durchführung einer Umweltfußabdruck-Studie für bestimmte Produktgruppen (PEFCR) und der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR) arbeiten mehrere Multi-Stakeholder-Arbeitsgruppen an der Definition von Standards in diesen Bereichen. Wir beabsichtigen, unseren Ansatz an diese Vorschriften und Standards anzupassen, sobald sie verfügbar sind.

  • Langlebigkeit: Obwohl es derzeit keine durchschnittlichen Kennzahlen oder Standards in der Branche für die Langlebigkeit von Bekleidung und Schuhen gibt, testen wir ständig die Qualität und Leistung unserer Produkte (für weitere Informationen zu unseren Testprotokollen SIEHE E5-2 ÜBER LANGLEBIGKEIT.
  • Reparierbarkeit: In der Bekleidungs- und Schuhindustrie gibt es keine durchschnittlichen Kennzahlen oder Standards für die Reparierbarkeit. Die meisten unserer Bekleidungsprodukte können von den Konsument*innen selbst oder von jedem Schneider repariert werden. Unsere Schuhe können von Schuhmachern repariert werden. Einige unserer technischen Schuhe und Sportaccessoires können jedoch aufgrund ihres Designs oder ihrer Konstruktion nicht repariert werden. Für mangelhafte Produkten gewähren wir die gesetzlich vorgeschriebene Garantie. Darüber hinaus haben wir Pilotprojekte für Reparaturdienste für Konsument*innen durchgeführt, um herauszufinden, wie wir unsere Kunden in diesem Bereich besser bedienen können. SIEHE E5-2 MASSNAHMEN UND MITTEL IM ZUSAMMENHANG MIT RESSOURCENNUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT
  • Wiederverwertbarkeit: Wie bereits in früheren Abschnitten erwähnt, befindet sich die Recyclingtechnologie für Bekleidung und Schuhe noch in einem frühen Stadium der Entwicklung. Aufgrund einer fehlenden standardisierten Definition für Recyclingfähigkeit und der entsprechend fehlenden Infrastruktur (Sammlung, Sortierung und Recycling) ist es derzeit nicht möglich, eine Aussage über die Recyclingfähigkeit unserer Produkte zu tätigen. In der EU gibt es derzeit noch kein etabliertes Verfahren für die Behandlung von Textilabfällen. Einige Länder haben zwar Anstrengungen in diesem Bereich unternommen, aber die derzeitigen Praktiken sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. In den meisten Fällen landen Textilien immer noch in gemischten Abfallströmen (z. B. Restmüll in Deutschland), wo sie mit allen anderen Abfallarten vermischt werden. Gemäß der Abfallrahmenrichtlinie3 müssen Textilien ab dem 1. Januar 2025 in allen EU-Ländern in einem separaten Abfallstrom erfasst werden. adidas geht davon aus, dass diese Abfallströme die im Abschnitt E5-4 über den Ressourcenzufluss genannten Materialien enthalten werden.

Wie in der Tabelle der Verpackungsmaterialien angegeben, verwenden wir nur Einstoffverpackungen, die vollständig recycelbar sind. Alle unsere Papierverpackungen sind recycelbar. Die für Kleidung und bestimmte Accessoires verwendeten LDPE-Polybeutel sind ebenfalls recycelbar.

1 Dieser Standard wird seit 2022 angewendet. Prozentualer Anteil nachhaltiger Artikel (nach Anzahl), der an den Verkaufsstellen angeboten wird (Durchschnitt der Saison Herbst/Winter des laufenden Geschäftsjahres und Frühling/Sommer des folgenden Geschäftsjahres). Bei der Berechnung des Artikelgewichts von Bekleidung, Schuhen sowie Accessoires und Ausrüstung wird Zubehör wie Reißverschlüsse, Knöpfe etc. ausgenommen. Es werden nur Artikel mit verifizierten umweltfreundlichen Materialinhalten berücksichtigt. Lizenzierte Artikel sind ausgenommen.

2 Quelle: Ellen MacArthur Foundation: Fashion and the circular economy: “In such a system, clothes, textiles, and fibers are kept at their highest value during use and re-enter the economy after use, never ending up as waste” („In einem solchen System behalten Kleidung, Textilien und Fasern während der Nutzung ihren höchsten Wert und werden nach Gebrauch wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, so dass sie nie als Abfall enden“.).

3 Abfallrahmenrichtlinie: Im Rahmen der Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie im Jahr 2023 hat die Europäische Kommission einheitliche Regulierungen für die erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility – EPR) für Textilien vorgeschlagen. Diese Initiative zielt darauf ab, eine Wirtschaft zu schaffen, die sich auf die Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling von Textilien konzentriert, und gleichzeitig sicherzustellen, dass Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft gestaltet werden. Um diese Ziele zu erreichen, schlägt die Europäische Kommission vor, einen erheblichen Teil der von den Textilherstellern gezahlten EPR-Beiträge für Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zur Vorbereitung von Artikeln für die Wiederverwendung zu verwenden (EC, 2023)

Accessoires und Ausrüstung
Dieser Produktbereich umfasst alle Arten von Zubehör wie beispielsweise Taschen, Bälle, Sonnenbrillen oder Fitnessgeräte.
Nachhaltigere Baumwolle
Unter ,nachhaltigerer Baumwolle‘ verstehen wir bei adidas sowohl Baumwolle aus zertifiziertem organischem ökologischem Anbau als auch nachhaltig produzierte Baumwolle, die aktuell oder gegebenenfalls zukünftig verfügbar ist, sowie ,Better Cotton‘.
Polybeutel (aus LDPE)
Die Verpackung aus recyceltem Weich-Polyethylen (,low-density polyethylene‘ – ,LDPE‘) für den Produktversand bietet aufgrund ihres geringeren ökologischen Fußabdrucks eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Polybags aus neuen Kunststoffen sowie zu den meisten anderen Materialien. Recycelte LDPE-Polybags erfüllen unsere Qualitäts- und Leistungsstandards im Hinblick auf den effektiven Schutz unserer Produkte während Versand und Handling. Sie sind zudem weltweit verfügbar und können über bestehende Abfallströme wiederverwertet werden.