Soziale Auswirkungen

Durch unsere wirtschaftlichen Aktivitäten schaffen wir Mehrwert und leisten einen positiven Beitrag für die Gesellschaft. Ein Unternehmen unserer Größe und globalen Präsenz trägt jedoch auch Verantwortung für die sozialen Auswirkungen in den Communitys, in denen wir tätig sind. adidas bekennt sich zu seiner Unternehmensverantwortung in Bezug auf den Schutz der Menschenrechte und ist sich der Wichtigkeit von angemessener Sorgfaltsprüfung (,Due Diligence‘) bei der Erfüllung dieser gesellschaftlichen Verpflichtung bewusst. In diesem Zusammenhang bemühen wir uns um ein verantwortungsvolles Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette, schützen die Rechte unserer Mitarbeiter*innen sowie der Beschäftigten in unseren Zulieferbetrieben durch unsere Arbeitsplatzstandards und machen unseren Einfluss geltend, um überall dort Veränderungen herbeizuführen, wo Menschenrechtsfragen mit unseren Geschäftsaktivitäten verknüpft sind.

Ein weiterer Aspekt, den wir in dieser Hinsicht als wesentlich erachten, ist unsere Verantwortung in Bezug auf Steuern. Steuern geben Regierungen die finanziellen Mittel, um ihre Ziele zu verfolgen und ihrer Verantwortung zur Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Länder gerecht zu werden.

MENSCHENRECHTE

Seit der Einführung im Jahr 1997 hat sich unser Programm zum Schutz der Arbeits- und Menschenrechte durch die intensive Unterstützung von und Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern weiterentwickelt und erfasst die dringendsten Anliegen, denen sich das Unternehmen gegenübersieht. Wir sehen die klare Notwendigkeit einer effektiven ‚Human Rights and Environmental Due Diligence‘ (‚HREDD‘) über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg und haben diejenigen Bereiche und Beurteilungsprozesse definiert, die zur Vorbereitung auf die Umsetzung des deutschen Lieferkettengesetzes bewertet und gestärkt werden müssen. Das Gesetz tritt 2023 in Kraft.

Wir setzen uns weiterhin für Verbesserungen bei der fortlaufenden, unabhängigen Akkreditierung unseres auf die Beschaffungskette ausgerichteten Programms zur Einhaltung sozialer Standards durch die ‚Fair Labor Association‘ (,FLA‘) ein. Ganz im Sinne unserer Verpflichtung gegenüber den ‚Sporting-Chance-Prinzipien‘ haben wir auch weiterhin einen Sitz im Beirat des ,Centre for Sports and Human Rights‘.

Als Sponsor haben wir im Jahr 2021 unsere Zusammenarbeit mit der FIFA im Rahmen der Ausrichtung der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar intensiviert, wobei wir den Bedenken der Stakeholder in Sachen Menschenrechte besondere Aufmerksamkeit widmen und unsere Unterstützung bei der Einrichtung eines Informationszentrums für Wanderarbeiter*innen anbieten. Unabhängig davon haben wir eine ‚Due Diligence-Prüfung‘ unserer geplanten Vor-Ort-Aktionen in Katar durchgeführt und eine Übersicht über unsere Beschaffungskette in Verbindung mit der Produktion für die WM 2022 erarbeitet. Zudem haben wir uns im Vorfeld der WM mit der FIFA zu effektiven Beschwerdemechanismen abgesprochen.

Seit fünf Jahren bereits unterstützt adidas die Initiative ‚Corporate Responsibility in Eliminating Slavery and Trafficking‘ (,CREST‘) der Internationalen Organisation für Migration (,IOM‘), um innerhalb der Beschaffungskette verantwortungsvolle Rekrutierungsverfahren anzuwenden. Nachdem Indonesien, die Philippinen, Thailand und Vietnam als die wichtigsten Herkunftsländer von Wanderarbeiter*innen identifiziert wurden, haben wir 2021 zielgerichtete Schulungen für private Personalagenturen aus diesen Ländern angeboten, um diese für die internationalen Standards zur verantwortungsvollen Rekrutierung und die verfügbaren Zertifizierungen zu sensibilisieren. Die Schulungen wurden in Zusammenarbeit mit der IOM durchgeführt, im Rahmen unserer Bemühungen, das allgemeine Bewusstsein für ethische Rekrutierung zu schärfen, die Transparenz der Rekrutierungsgebühren zu erhöhen und die Fähigkeiten und das Verständnis für das ,International Recruitment Integrity System‘ (,IRIS‘), den weltweiten Standard für ethische Rekrutierung, zu verbessern. Die Beauftragung der IOM erfolgte im Jahr 2021.

In unseren jährlichen Stellungnahmen zu moderner Sklaverei, den jährlichen Fortschrittsberichten sowie weiteren öffentlichen Bekanntmachungen haben wir erklärt, welche Maßnahmen wir zur Bekämpfung von Zwangsarbeit in unserer globalen Beschaffungskette ergriffen haben, einschließlich Dokumentation von Risiken und Abhilfemaßnahmen. Darüber hinaus haben wir uns 2021 mit dem ‚Responsible Sourcing Network‘ im Rahmen seiner Initiative ‚Yarn Ethically and Sustainably Sourced‘ (,YESS‘) zusammengeschlossen. Diese hilft Spinnereien und Textilfabriken dabei, effektiv ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen zu können und so per Zwangsarbeit produzierte Baumwolle zu unterbinden. Die Initiative wird erstmals in Indien und Pakistan erprobt.

Wir haben erneut externe Anerkennung für unseren Ansatz zum Schutz der Menschenrechte erhalten. Unsere führende Position im ‚KnowTheChain‘-Benchmark 2021 zum Thema Zwangsarbeit haben wir als europäisches Unternehmen mit der höchsten Punktzahl behalten. Und im erstmaligen Gender Benchmark 2021 der World Benchmarking Alliance schafften wir es unter die Top 3 der internationalen Bekleidungsunternehmen.

UNSER ANSATZ IN BEZUG AUF STEUERN

Wir verpflichten uns, in den Ländern, in denen wir tätig sind, alle Steuervorschriften einzuhalten. Bei unseren Geschäftsentscheidungen müssen wir die Interessen unserer Stakeholder berücksichtigen, da wir nur so den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens gewährleisten können.

Wir unterhalten weder künstliche Strukturen noch strukturieren wir unser Unternehmen in einer Art, die Steuervermeidung zum Zweck hat. Eine Präsenz von adidas in sogenannten Niedrigsteuerländern steht im Zusammenhang mit unseren Geschäftsaktivitäten dort. Eine solche Präsenz wurde nicht allein mit dem Zweck ins Leben gerufen, unsere Steuerlast zu minimieren. Während steuerliche Überlegungen – wie viele andere Aspekte auch – Einfluss auf unsere Geschäftsentscheidungen haben, sind sie kein ausschlaggebender Faktor dafür.

STEUERMANAGEMENT UND GOVERNANCE

Angesichts unserer vielfältigen Aktivitäten und der zahlreichen Standorte, an denen wir tätig sind, ist adidas überall auf der Welt zur Zahlung verschiedenster Steuern verpflichtet. Dazu zählen unter anderem Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer, mitarbeiterbezogene Steuern wie z. B. Lohnsteuer und Lohnnebenkosten, Quellensteuern, Grundsteuern, Stempelsteuern und andere Steuern. Der Zweck unserer Steuerabteilung besteht darin, unsere Geschäftsziele zu unterstützen und zu fördern. Gleichzeitig ist die Abteilung dafür zuständig, die steuerrechtliche Compliance zu gewährleisten sowie steuerliche Risiken zu vermeiden bzw. zu minimieren.

Die Vorgehensweise in Bezug auf das Thema Steuern wird vom Vice President Corporate Tax vorgegeben und spiegelt sich in der Steuerstrategie, den Zielen und Richtlinien sowie in den internen Kontrollen wider. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden bei der Erarbeitung und Umsetzung unserer Steuerstrategie berücksichtigt. Unsere Steuerstrategie wird grundsätzlich einmal pro Jahr durch das Corporate-Tax-Team überprüft. Wesentliche Änderungen sind dabei von unserem Finanzvorstand zu genehmigen, der letztlich auch für die Einhaltung unserer Steuerstrategie verantwortlich ist.

Gemäß unseren Steuerrichtlinien sind die lokalen Direktor*innen und das lokale Management der einzelnen rechtlichen Einheiten für die Einhaltung der steuerlichen Vorschriften verantwortlich. Diese lokalen Teams werden bei ihrer Arbeit vom Corporate-Tax-Team des Unternehmens sowie von Steuerberater*innen unterstützt. Das Corporate-Tax-Team übt die globale Governance aus und ist für unsere Vorgehensweise in Bezug auf das Thema Steuern verantwortlich. Die Hauptaufgabe des Teams besteht darin, global steuerberatend tätig zu sein, Chancen und Risiken zu ermitteln bzw. zu steuern sowie die weltweite Einhaltung der Steuervorschriften zu gewährleisten. Durch die Zusammenarbeit mit den Geschäftsfunktionen versucht das Corporate-Tax-Team, die Bedürfnisse und Standpunkte der verschiedenen internen und externen Stakeholder zu verstehen, die Geschäftsziele zu unterstützen und darüber hinaus die ständige Einhaltung der Steuervorschriften zu gewährleisten. Für Anfragen externer Stakeholder zu unseren Steuerangelegenheiten sowie die diesbezügliche Kommunikation nach außen gilt unsere ‚Global Communication Guideline‘.

Unser Vorstand wird regelmäßig über steuerliche Angelegenheiten informiert. Dies schließt einen halbjährlichen Risikoprüfungsprozess mit ein, der gleichzeitig Bestandteil unseres steuerlichen Governance-Rahmens ist. Der Finanzvorstand bzw. der gesamte Vorstand, die vom Corporate-Tax-Team beraten werden, sind letztendlich für Entscheidungen zu verschiedenen Themen verantwortlich, darunter auch zu bedeutenden oder einmaligen Transaktionen mit potenziell erhöhtem Steuerrisiko (z. B. Mergers and Acquisition).

Unser ‚Fair-Play‘-Verhaltenskodex (‚Code of Conduct‘) legt dar, welche Möglichkeiten den Beschäftigten zur Verfügung stehen, wenn sie unrechtmäßiges oder unethisches Verhalten bemerken. Dazu zählen auch anonyme Meldungen oder ‚Whistleblowing‘-Verfahren. Die Abschlussprüfung der adidas AG beinhaltet die Prüfung von Berichtsangaben mit steuerlichem Bezug.

UMGANG MIT STEUERBEHÖRDEN

Wir sind an einer kooperativen Beziehung mit den Steuerbehörden interessiert. Wir beantworten formelle und informelle Informationsanfragen. Fallabhängig entscheiden wir, ob wir Geschäftsentwicklungen von besonderer Tragweite proaktiv an die örtlichen Steuerbehörden kommunizieren. Im Jahr 2021 waren wir in keinem der Länder, in dem wir tätig sind, in die öffentliche Politik in Bezug auf Steuerrecht oder Steuerrechtsänderungen involviert.

STEUERPLANUNG

Wir stellen sicher, dass das steuerliche Profil unserer Aktivitäten mit den grundsätzlichen Betriebsstrukturen unserer Organisation übereinstimmt. Dementsprechend besitzen die Transaktionen kommerzielle oder wirtschaftliche Substanz und wir sehen von konstruierten oder künstlichen Arrangements ab. Unsere ‚Transfer Pricing Policy‘ (Verrechnungspreisrichtlinie) verlangt, dass konzerninterne Transaktionen nach dem Fremdvergleichsgrundsatz durchgeführt werden. Folglich werden unsere Gewinne in den Ländern erzielt und versteuert, in denen die Wertschöpfung erfolgt ist.

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Zum Brief des Vorstandsvorsitzenden