34 » Ertragsteuern
Die adidas AG und ihre deutschen Tochterunternehmen unterliegen der inländischen Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der für die Geschäftsjahre 2021 und 2020 anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Die Gewerbesteuer beträgt ca. 11,4 % des steuerpflichtigen Einkommens.
Bei den ausländischen Tochterunternehmen werden für die Berechnung der latenten Steuern, die am Bilanzstichtag gültigen oder bereits rechtskräftig beschlossenen Steuersätze verwendet.
LATENTE STEUERANSPRÜCHE/-SCHULDEN
Die latenten Steueransprüche und -schulden werden saldiert, wenn:
- die Einheit einen Rechtsanspruch zur Saldierung kurzfristiger Steueransprüche mit kurzfristigen Steuerschulden hat; und
- die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, entweder in Bezug auf:
- die gleiche steuerpflichtige Einheit; oder
- verschiedene steuerpflichtige Einheiten, die beabsichtigen entweder die kurzfristigen Steuerschulden und -ansprüche auf Nettobasis zu regeln, oder gleichzeitig die Steueransprüche zu realisieren und die Steuerschulden begleichen wollen, in jeder künftigen Rechnungsperiode, in der wesentliche Beträge an latenten Steuerschulden oder -ansprüchen voraussichtlich beglichen oder realisiert werden.
Dementsprechend werden sie in der Konzernbilanz wie folgt ausgewiesen:
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31. Dez. 2021 |
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31. Dez. 2020 |
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Latente Steueransprüche |
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1.263 |
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1.233 |
Latente Steuerschulden |
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–122 |
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–241 |
Latente Steueransprüche, netto |
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1.141 |
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992 |
Die Entwicklung der latenten Steueransprüche netto stellt sich wie folgt dar:
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2021 |
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2020 |
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Latente Steueransprüche, netto zum 1. Januar |
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992 |
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813 |
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Latente Steuererträge |
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–112 |
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176 |
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Umbuchung auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten1 |
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278 |
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– |
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Veränderung der latenten Steuern aufgrund von Neubewertungen der leistungsorientierten Pensionszusagen, erfasst im sonstigen Ergebnis2 |
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–13 |
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7 |
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Veränderung der latenten Steuern, die sich auf die Veränderung des effektiven Teils des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten bezieht, erfasst im sonstigen Ergebnis3 |
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–26 |
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24 |
||||||||
Währungsumrechnungseffekte |
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22 |
|
–28 |
||||||||
Latente Steueransprüche, netto zum 31. Dezember |
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1.141 |
|
992 |
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Die latenten Bruttosteueransprüche und -schulden des Unternehmens nach Wertberichtigung und vor entsprechender Verrechnung beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Positionen:
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31. Dez. 2021 |
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31. Dez. 2020 |
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Langfristige Vermögenswerte |
|
460 |
|
512 |
Kurzfristige Vermögenswerte |
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235 |
|
345 |
Schulden und Rückstellungen |
|
953 |
|
863 |
Kumulierte steuerliche Verlustvorträge |
|
178 |
|
102 |
Latente Steueransprüche |
|
1.826 |
|
1.822 |
Langfristige Vermögenswerte |
|
527 |
|
735 |
Kurzfristige Vermögenswerte |
|
114 |
|
75 |
Schulden und Rückstellungen |
|
44 |
|
20 |
Latente Steuerschulden |
|
685 |
|
830 |
Latente Steueransprüche, netto |
|
1.141 |
|
992 |
Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Steuervorteils wahrscheinlich ist. Für die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit werden neben der Ertragslage der Vergangenheit und den jeweiligen Geschäftserwartungen für die absehbare Zukunft auch geeignete steuerliche Strukturmaßnahmen berücksichtigt.
Die latenten Steueransprüche, deren Realisierung nicht wahrscheinlich ist, haben sich im Geschäftsjahr 2021 von 386 Mio. € auf 222 Mio. € vermindert. Sie entfallen größtenteils auf steuerliche Verlustvorträge und ungenutzte Steuergutschriften für Steuern der Steuergruppe USA, die ab 2029 schrittweise verfallen. Die verbleibenden nicht aktivierten latenten Steueransprüche betreffen Tochterunternehmen in Ländern, in denen nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass die hiermit im Zusammenhang stehenden Steuervorteile realisiert werden.
adidas berücksichtigt keine latenten Steuerschulden für nicht ausgeschüttete Gewinne ausländischer Tochterunternehmen, falls diese Gewinne als voraussichtlich permanent investiert betrachtet werden. Sollten diese Gewinne, deren Wert nur aufwändig zu ermitteln ist, als Dividenden ausgeschüttet werden oder das Unternehmen seine Beteiligung an dem jeweiligen Tochterunternehmen veräußert, könnte eine zusätzliche Steuerschuld entstehen.
STEUERAUFWAND
Der Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:
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1. Jan. 2021 bis |
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1. Jan. 2020 bis |
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Laufender Steueraufwand |
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377 |
|
319 |
Latente Steuererträge |
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–17 |
|
–202 |
Ertragsteueraufwand |
|
360 |
|
117 |
In den latenten Steuererträgen ist ein Steuerertrag von 5 Mio. € enthalten (2020: 140 Mio. €), der auf das Entstehen bzw. die Auflösung temporärer Differenzen zurückzuführen ist.
Der anzuwendende Steuersatz des Unternehmens ist 27,4 % (2020: 27,4 %), welcher der anzuwendende Steuersatz der adidas AG ist.
Der effektive Steuersatz des Unternehmens weicht von dem anzuwendenden Steuersatz in Höhe von 27,4 % wie folgt ab:
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1. Jan. 2021 bis 31. Dez. 2021 |
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1. Jan. 2020 bis 31. Dez. 2020 |
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in Mio. € |
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in % |
|
in Mio. € |
|
in % |
Erwarteter Ertragsteueraufwand |
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507 |
|
27,4 |
|
158 |
|
27,4 |
Steuersatzunterschiede |
|
–155 |
|
–8,4 |
|
–44 |
|
–7,6 |
Nicht abzugsfähige Aufwendungen |
|
–7 |
|
–0,4 |
|
11 |
|
2,0 |
Verlustvorträge, für die keine Steueransprüche bilanziert werden konnten, und Veränderungen der Wertberichtigungen |
|
–38 |
|
–2,0 |
|
–52 |
|
–8,9 |
Änderung von Steuersätzen |
|
2 |
|
0,1 |
|
3 |
|
0,5 |
Sonstige, netto |
|
–4 |
|
–0,2 |
|
3 |
|
0,5 |
Quellensteueraufwand |
|
55 |
|
3,0 |
|
37 |
|
6,3 |
Ertragsteueraufwand |
|
360 |
|
19,4 |
|
117 |
|
20,2 |
Für das Geschäftsjahr 2021 ergibt sich ein effektiver Steuersatz von 19,4 %. Der effektive Steuersatz im Geschäftsjahr 2020 betrug 20,2 %.
Der Posten ‚Nicht abzugsfähige Aufwendungen‘ umfasst sowohl Steueraufwand/Steuererträge wie auch Aufwand/Erträge im Zusammenhang mit steuerfreien Erträgen, die Entwicklung der Rückstellungen für ungewisse Steuerpositionen (auch infolge der Anwendung einer Verjährungsfrist oder eines Gesetzes mit ähnlicher Auswirkung, das für frühere Jahre gilt) sowie periodenfremden Steueraufwand. Im Geschäftsjahr 2021 beläuft sich der Ertragsteuerertrag, der sich auf Vorjahre bezieht, auf 57 Mio. € (2020: Steuerertrag von 63 Mio. €).
Im Geschäftsjahr 2021 beinhaltet der Posten ,Verlustvorträge, für die keine Steueransprüche bilanziert werden konnten und Veränderungen der Wertberichtigungen‘ im Wesentlichen die Auflösung von Wertberichtigungen in den USA, Argentinien und Brasilien (54 Mio. €) und eine Erhöhung der Wertberichtigung in Hongkong (14 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2020 bezogen sich die Veränderungen der Wertberichtigungen im Wesentlichen auf die USA, Argentinien und den Libanon.
Für das Geschäftsjahr 2021 beläuft sich der Gesamtsteuervorteil aus zuvor nicht aktivierten Steuerverlusten, Steuergutschriften oder temporären Differenzen aus Vorjahren, die zu einer Reduzierung des laufenden Steueraufwands genutzt worden sind, auf 15 Mio. €. Dieser Betrag entfällt größtenteils auf Argentinien und Kanada (2020: 5 Mio. €).
Der Posten ‚Änderung von Steuersätzen‘ spiegelt im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen die Steuersatzreduzierungen in Argentinien, Frankreich und Schweiz wider. Im Geschäftsjahr 2020 bezog sich die Änderung von Steuersätzen im Wesentlichen auf die Auflösung der bisher gültigen Steuersatzreduzierung in Großbritannien und den Rückgang des Steuersatzes in Frankreich.