Soziale Auswirkungen

Durch die wirtschaftlichen Aktivitäten in Verbindung mit unserem Geschäftsmodell schaffen wir Werte, die wir mit unseren Umweltauswirkungen in Einklang bringen müssen. Ein Unternehmen unserer Größe und globalen Präsenz trägt jedoch auch Verantwortung für die sozialen Auswirkungen in den Communitys, in denen wir tätig sind. adidas bekennt sich zu seiner Unternehmensverantwortung in Bezug auf den Schutz der Menschenrechte und ist sich der Wichtigkeit von angemessener Sorgfaltsprüfung (,Due Diligence‘) bei der Erfüllung dieser gesellschaftlichen Verpflichtung bewusst. In diesem Zusammenhang bemühen wir uns um ein verantwortungsvolles Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette, schützen die Rechte unserer Mitarbeiter sowie der Beschäftigten in unseren Zulieferbetrieben durch unsere Arbeitsplatzstandards und machen unseren Einfluss geltend, um überall dort Veränderungen herbeizuführen, wo Menschenrechtsfragen mit unseren Geschäftsaktivitäten verknüpft sind. Siehe Unser Team

Ein weiterer Aspekt, den wir in dieser Hinsicht als wesentlich erachten, ist unsere Verantwortung in Bezug auf Steuern. Steuern geben Regierungen die finanziellen Mittel, um ihre Ziele zu verfolgen und ihrer Verantwortung zur Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Länder gerecht zu werden.

Menschenrechte

Seit der Einführung im Jahr 1997 hat sich unser Programm zum Schutz der Arbeits- und Menschenrechte für unsere Beschaffungskette durch die intensive Unterstützung von und Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern weiterentwickelt und erfasst die dringendsten Anliegen, die das Unternehmen angehen muss. So setzen wir uns weiterhin für Verbesserungen bei der fortlaufenden, unabhängigen Akkreditierung unseres eigenen Programms zur Einhaltung sozialer Standards durch die Fair Labor Association (FLA) ein. Ganz im Sinne unserer Verpflichtung gegenüber den ‚Sporting-Chance-Prinzipien‘ haben wir einen Sitz im Beirat des ,Centre for Sports and Human Rights‘ sowie im unabhängigen Beratungsausschuss für Menschenrechte der FIFA, der unter anderem Empfehlungen in Bezug auf die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgesprochen hat.

Im vergangenen Jahr haben potenzielle Risiken in Verbindung mit Zwangsarbeit im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang erhöhte Aufmerksamkeit gefunden. Mehrere westliche Regierungen haben Anhörungen in der Region tätiger Unternehmen abgehalten; die USA haben sogar Sanktionen verhängt. In der Stellungnahme von adidas zu moderner Sklaverei und weiteren öffentlichen Bekanntmachungen hat das Unternehmen erklärt, welche Maßnahmen es zur Bekämpfung von Zwangsarbeit in der globalen Beschaffungskette ergriffen hat. In Bezug auf Xinjiang hat adidas bekräftigt, niemals Produkte in dieser Region gefertigt zu haben. Bereits im Frühjahr 2019 hatte das Unternehmen alle Tier-2-Materialzulieferbetriebe aufgefordert, keine Baumwolle mehr aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang zu beschaffen. Weiterhin hat adidas die Better Cotton Initiative, über die adidas den Großteil seiner Baumwolle bezieht, in ihrer Entscheidung unterstützt, keine Baumwolle aus Xinjiang mehr zu zertifizieren.

Seit dem Start unseres Programms zum Thema moderne Sklaverei vor fünf Jahren haben wir ein besseres Verständnis von den potenziellen Risiken gewonnen, die in unserer vorgelagerten Beschaffungskette mit dem Thema moderner Sklaverei einhergehen. In den letzten fünf Jahren haben wir uns intensiv mit Branchen-Benchmarks in Bezug auf Menschenrechte und Zwangsarbeit auseinandergesetzt. Daraufhin haben wir Schwachstelen in unseren Richtlinien und Praktiken identifiziert und beseitigt, was mit sehr guten Bewertungen bei diesen Benchmarks gewürdigt wurde. Im Laufe des Jahres 2020 haben wir unseren Dialog mit Tier-2-Zulieferbetrieben, die ausländische Wanderarbeiter beschäftigen, im Rahmen unserer ‚Responsible Recruitment‘-Partnerschaft mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) weiter intensiviert. Wir haben ferner eine führende Rolle dabei gespielt, gemeinschaftliche Anstrengungen zur Verbesserung der Situation in zusammen mit anderen führenden Bekleidungs- und Schuhmarken genutzten Zulieferbetrieben zu unternehmen. Darüber hinaus war adidas Teil einer zwölfköpfigen Expertengruppe zu Zwangsarbeit und menschenwürdiger Arbeit mit dem Auftrag, Empfehlungen auszusprechen, wie die Better Cotton Initiative Risiken in Verbindung mit Zwangsarbeit in den Baumwollfarmen effektiver ermitteln, verhindern, senken und beseitigen kann. In einem Multi-Stakeholder-Programm haben wir die FLA und die Internationale Organisation für Migration (IOM) zusammen mit anderen internationalen Marken zwischen 2019 und 2020 dabei unterstützt, eine genaue Erfassung der Beschaffungskette sowie eine Bewertung der Arbeitsrechtsituation im vietnamesischen Naturkautschuksektor durchzuführen. adidas-group.com/s/menschenrechte

Unser Ansatz in Bezug auf Steuern

Wir verpflichten uns, in den Ländern, in denen wir tätig sind, alle Steuervorschriften einzuhalten. Bei unseren Geschäftsentscheidungen müssen wir die Interessen unserer Stakeholder berücksichtigen, da wir nur so den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens gewährleisten können.

Wir unterhalten weder künstliche Strukturen noch strukturieren wir unser Unternehmen in einer Art, die Steuervermeidung zum Zweck hat. Eine Präsenz von adidas in sogenannten Niedrigsteuerländern steht im Zusammenhang mit unseren Geschäftsaktivitäten dort. Eine solche Präsenz wurde nicht allein mit dem Zweck ins Leben gerufen, unsere Steuerlast zu minimieren. Während steuerliche Überlegungen – wie viele andere Aspekte auch – Einfluss auf unsere Geschäftsentscheidungen haben, sind sie kein ausschlaggebender Faktor dafür.

Steuermanagement und Governance

Angesichts unserer vielfältigen Aktivitäten und der zahlreichen Standorte, an denen wir tätig sind, ist adidas überall auf der Welt zur Zahlung verschiedenster Steuern verpflichtet. Dazu zählen unter anderem Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, mitarbeiterbezogene Steuern wie z. B. Beispiel Lohnsteuer und Lohnnebenkosten, Quellensteuern, Grundsteuern, Stempelsteuern und andere Steuern. Der Zweck unserer Steuerabteilung besteht darin, unsere Geschäftsziele zu unterstützen und zu fördern. Gleichzeitig ist die Abteilung dafür zuständig, die steuerrechtliche Compliance zu gewährleisten sowie steuerliche Risiken zu vermeiden bzw. zu minimieren.

Die Vorgehensweise in Bezug auf das Thema Steuern wird vom Vice President Corporate Tax vorgegeben und spiegelt sich in der Steuerstrategie, den Zielen und Richtlinien sowie in den internen Kontrollen wider. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden bei der Erarbeitung und Umsetzung unserer Steuerstrategie berücksichtigt. Unsere Steuerstrategie wird grundsätzlich einmal pro Jahr durch das Corporate Tax Team überprüft. Wesentliche Änderungen sind dabei von unserem Finanzvorstand zu genehmigen, der letztlich auch für die Einhaltung unserer Steuerstrategie verantwortlich ist.

Gemäß unseren Steuerrichtlinien sind die lokalen Direktoren und das lokale Management der einzelnen rechtlichen Einheiten für die Einhaltung der steuerlichen Vorschriften verantwortlich. Diese lokalen Teams werden bei ihrer Arbeit vom Corporate Tax Team des Unternehmens sowie von Steuerberatern unterstützt. Das Corporate Tax Team übt die globale Governance aus und ist für unsere Vorgehensweise in Bezug auf das Thema Steuern verantwortlich. Die Hauptaufgabe des Corporate Tax Teams besteht darin, global steuerberatend tätig zu sein, Chancen und Risiken zu ermitteln bzw. zu steuern sowie die weltweite Einhaltung der Steuervorschriften zu gewährleisten. Durch die Zusammenarbeit mit den Geschäftsfunktionen versucht das Corporate Tax Team, die Bedürfnisse und Standpunkte der verschiedenen internen und externen Stakeholder zu verstehen, die Geschäftsziele zu unterstützen und darüber hinaus die ständige Einhaltung der Steuervorschriften zu gewährleisten. Für Anfragen externer Stakeholder zu unseren Steuerangelegenheiten sowie die diesbezügliche Kommunikation nach außen gilt unsere ‚Global Communication Guideline‘.

Unser Vorstand wird regelmäßig über steuerliche Angelegenheiten informiert. Dies schließt einen halbjährlichen Risikoprüfungsprozess mit ein, der gleichzeitig Bestandteil unseres steuerlichen Governance-Rahmens ist. Der Finanzvorstand bzw. der gesamte Vorstand, die vom Corporate Tax Team beraten werden, sind letztendlich für Entscheidungen zu verschiedenen Themen verantwortlich, darunter auch zu bedeutenden oder einmaligen Transaktionen mit potenziell erhöhtem Steuerrisiko (z. B. Mergers & Acquisition).

Unser Fair-Play-Verhaltenskodex (Code of Conduct) legt dar, welche Möglichkeiten den Beschäftigten zur Verfügung stehen, wenn sie unrechtmäßiges oder unethisches Verhalten bemerken. Dazu zählen auch anonyme Meldungen oder Whistleblowing-Verfahren. Die Abschlussprüfung der adidas AG beinhaltet die Prüfung von Berichtsangaben mit steuerlichem Bezug. adidas-group.com/s/verhaltenskodex

Umgang mit Steuerbehörden

Wir sind an einer kooperativen Beziehung mit den Steuerbehörden interessiert. Wir beantworten formelle und informelle Informationsanfragen. Fallabhängig entscheiden wir, ob wir Geschäftsentwicklungen von besonderer Tragweite proaktiv an die örtlichen Steuerbehörden kommunizieren. Im Jahr 2020 waren wir in keinem der Länder, in dem wir tätig sind in die öffentliche Politik in Bezug auf Steuerrecht oder Steuerrechtsänderungen involviert.

Steuerplanung

Wir stellen sicher, dass das steuerliche Profil unserer Aktivitäten mit den grundsätzlichen Betriebsstrukturen unserer Organisation übereinstimmt. Dementsprechend besitzen die Transaktionen kommerzielle oder wirtschaftliche Substanz und wir sehen von konstruierten oder künstlichen Arrangements ab. Unsere ‚Transfer Pricing Policy‘ (Verrechnungspreisrichtlinie) verlangt, dass konzerninterne Transaktionen nach dem Fremdvergleichsgrundsatz durchgeführt werden. Folglich werden unsere Gewinne in den Ländern erzielt und versteuert, in denen die Wertschöpfung erfolgt ist.