Geschäftsbericht 2022

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35 » Ertragsteuern

Die adidas AG und ihre deutschen Tochterunternehmen unterliegen der inländischen Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der für die Geschäftsjahre 2022 und 2021 anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Die Gewerbesteuer beträgt ca. 11,4 % des steuerpflichtigen Einkommens.

Bei den ausländischen Tochterunternehmen werden für die Berechnung der latenten Steuern die am Bilanzstichtag gültigen oder bereits rechtskräftig beschlossenen Steuersätze verwendet.

Latente Steueransprüche/-schulden

Die latenten Steueransprüche und -schulden werden saldiert, wenn:

  • die Einheit einen Rechtsanspruch zur Saldierung kurzfristiger Steueransprüche mit kurzfristigen Steuerschulden hat; und
  • die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, entweder in Bezug auf:
    • die gleiche steuerpflichtige Einheit; oder
    • verschiedene steuerpflichtige Einheiten, die beabsichtigen entweder die kurzfristigen Steuerschulden und -ansprüche auf Nettobasis zu regeln, oder gleichzeitig die Steueransprüche zu realisieren und die Steuerschulden begleichen wollen, in jeder künftigen Rechnungsperiode, in der wesentliche Beträge an latenten Steuerschulden oder -ansprüchen voraussichtlich beglichen oder realisiert werden.

Dementsprechend werden sie in der Konzernbilanz wie folgt ausgewiesen:

Latente Steueransprüche/-schulden in Mio. €

 

 

31. Dez. 2022

 

31. Dez. 2021

Latente Steueransprüche

 

1.216

 

1.263

Latente Steuerschulden

 

–135

 

–122

Latente Steueransprüche, netto

 

1.082

 

1.141

Die Entwicklung der latenten Steueransprüche netto stellt sich wie folgt dar:

Entwicklung der latenten Steueransprüche in Mio. €

 

 

2022

 

2021

Latente Steueransprüche, netto zum 1. Januar

 

1.141

 

992

Latente Steuererträge

 

–76

 

–112

Veränderung Konsolidierungskreis

 

23

 

Umbuchung auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten

 

 

278

Veränderung der latenten Steuern aufgrund von Neubewertungen der leistungsorientierten Pensionszusagen, erfasst im sonstigen Ergebnis1

 

–44

 

–13

Veränderung der latenten Steuern, die sich auf die Veränderung des effektiven Teils des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten bezieht, erfasst im sonstigen Ergebnis2

 

21

 

–26

Währungsumrechnungseffekte

 

17

 

22

Latente Steueransprüche, netto zum 31. Dezember

 

1.082

 

1.141

1

Siehe Erläuterung 23.

2

Siehe Erläuterung 28.

Die latenten Bruttosteueransprüche und -schulden des Unternehmens nach Wertberichtigung und vor entsprechender Verrechnung beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Positionen:

Latente Steuern in Mio. €

 

 

31. Dez. 2022

 

31. Dez. 2021

Langfristige Vermögenswerte

 

462

 

460

Kurzfristige Vermögenswerte

 

245

 

235

Schulden und Rückstellungen

 

852

 

953

Kumulierte steuerliche Verlustvorträge

 

126

 

178

Latente Steueransprüche

 

1.685

 

1.826

Langfristige Vermögenswerte

 

421

 

527

Kurzfristige Vermögenswerte

 

71

 

114

Schulden und Rückstellungen

 

111

 

44

Latente Steuerschulden

 

603

 

685

Latente Steueransprüche, netto

 

1.082

 

1.141

Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Steuervorteils wahrscheinlich ist. Für die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit werden neben der Ertragslage der Vergangenheit und den jeweiligen Geschäftserwartungen für die absehbare Zukunft auch geeignete steuerliche Strukturmaßnahmen berücksichtigt.

Die latenten Steueransprüche, deren Realisierung nicht wahrscheinlich ist, haben sich im Geschäftsjahr 2022 von 222 Mio. € auf 406 Mio. € erhöht. Sie entfallen größtenteils auf steuerliche Verlustvorträge und ungenutzte Steuergutschriften für Steuern der Steuergruppe USA, die ab 2029 schrittweise verfallen. Die verbleibenden nicht aktivierten latenten Steueransprüche betreffen Tochterunternehmen in Ländern, in denen nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass die hiermit im Zusammenhang stehenden Steuervorteile realisiert werden.

adidas berücksichtigt keine latenten Steuerschulden für nicht ausgeschüttete Gewinne ausländischer Tochterunternehmen, falls diese Gewinne als voraussichtlich permanent investiert betrachtet werden. Sollten diese Gewinne, deren Wert nur aufwändig zu ermitteln ist, als Dividenden ausgeschüttet werden oder sollte das Unternehmen seine Beteiligung an dem jeweiligen Tochterunternehmen veräußern, könnte eine zusätzliche Steuerschuld entstehen.

Steueraufwand

Der Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Ertragsteueraufwand in Mio. €

 

 

1. Jan. 2022 bis
31. Dez. 2022

 

1. Jan. 2021 bis
31. Dez. 2021

Laufender Steueraufwand

 

156

 

377

Latente Steuererträge

 

–23

 

–17

Ertragsteueraufwand

 

134

 

360

In den latenten Steuererträgen ist ein Steueraufwand von 6 Mio. € enthalten (2021: Steuerertrag von 5 Mio. €), der auf das Entstehen bzw. die Auflösung temporärer Differenzen zurückzuführen ist.

Der anzuwendende Steuersatz des Unternehmens ist 27,4 % (2021: 27,4 %), welcher der anzuwendende Steuersatz der adidas AG ist.

Der effektive Steuersatz des Unternehmens weicht von dem anzuwendenden Steuersatz in Höhe von 27,4 % wie folgt ab:

Überleitung des Steuersatzes

 

 

1. Jan. 2022 bis 31. Dez. 2022

 

1. Jan. 2021 bis 31. Dez. 2021

 

 

in Mio. €

 

in %

 

in Mio. €

 

in %

Erwarteter Ertragsteueraufwand

 

106

 

27,4

 

507

 

27,4

Steuersatzunterschiede

 

–59

 

–15,1

 

–155

 

–8,4

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

–160

 

–41,2

 

–7

 

–0,4

Verlustvorträge, für die keine Steueransprüche bilanziert werden konnten, und Veränderungen der Wertberichtigungen

 

251

 

64,6

 

–38

 

–2,0

Änderung von Steuersätzen

 

–7

 

–1,7

 

2

 

0,1

Sonstige, netto

 

–3

 

-0.6

 

–4

 

–0,2

Quellensteueraufwand

 

5

 

1,2

 

55

 

3,0

Ertragsteueraufwand

 

134

 

34,5

 

360

 

19,4

Für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich ein effektiver Steuersatz von 34,5 %. Der effektive Steuersatz im Geschäftsjahr 2021 betrug 19,4 %.

Der Posten ‚Nicht abzugsfähige Aufwendungen‘ umfasst  Steueraufwand/Steuererträge  im Zusammenhang mit steuerfreien Erträgen, die Entwicklung der Rückstellungen für ungewisse Steuerpositionen sowie periodenfremde Steueraufwendungen/-erträge. Im Geschäftsjahr 2022 beläuft sich der Ertragsteuerertrag, der sich auf Vorjahre bezieht, auf 118 Mio. € (2021: Steuerertrag von 57 Mio. €).

Im Geschäftsjahr 2022 beinhaltet der Posten ,Verlustvorträge, für die keine Steueransprüche bilanziert werden konnten und Veränderungen der Wertberichtigungen‘ im Wesentlichen die Wertberichtigungen in den USA, Russland und Argentinien (278 Mio. €) und eine Auflösung der Wertberichtigung in Brasilien (31 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2021 bezogen sich die Veränderungen der Wertberichtigungen im Wesentlichen auf die USA, Argentinien, Brasilien und Hong Kong.

Für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich der Gesamtsteuervorteil aus zuvor nicht aktivierten Steuerverlusten, Steuergutschriften oder temporären Differenzen aus Vorjahren, die zu einer Reduzierung des laufenden Steueraufwands genutzt worden sind, auf 5 Mio. €. Dieser Betrag entfällt größtenteils auf die USA (2021: 15 Mio. €).

Der Posten ‚Änderung von Steuersätzen‘ spiegelt im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen die Steuersatzerhöhung in der Schweiz wider. Im Geschäftsjahr 2021 bezog sich die Änderung von Steuersätzen im Wesentlichen auf die Steuersatzreduzierung in Argentinien, Frankreich und der Schweiz.