Entwicklung Gesamtwirtschaft und Branche
Im Jahr 2022 hat adidas vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen sowie erhöhter makroökonomischer sowie unternehmensspezifischer Herausforderungen niedrigere Resultate als erwartet erzielt. Der Umsatz stieg auf währungsbereinigter Basis um 1 %. Die Bruttomarge ging um 3,4 Prozentpunkte auf 47,3 % zurück. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz stiegen um 3,7 Prozentpunkte auf 45,6 %. Die operative Marge des Unternehmens reduzierte sich um 6,4 Prozentpunkte auf 3,0 %. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen ging um 83 % auf 254 Mio. € zurück. Dies ist zum Teil auf Einmalkosten in Höhe von 350 Mio. € zurückzuführen. Diese Einmalkosten stehen im Zusammenhang mit unserer Entscheidung, unsere Geschäftstätigkeit in Russland einzustellen, einem beigelegten Rechtsstreit, höheren Rückstellungen für zollbezogene Risiken, Cash-Pooling in Ländern mit hoher Inflation sowie mit Restrukturierungskosten als Teil des Programms zur Geschäftsverbesserung des Unternehmens.
Entwicklung Gesamtwirtschaft und Branche
Globales Wirtschaftswachstum verlangsamt sich im Jahr 20221
Während das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,9 % gestiegen ist, hat sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 verlangsamt. Der Krieg in der Ukraine führte zu stark ansteigenden Energie- und Rohstoffpreisen und die steigende Inflation schwächte die Kaufkraft der Haushalte und belastete das Verbrauchervertrauen. Die globalen Notenbanken ergriffen schnelle und universelle Maßnahmen zur Straffung der Geldpolitik, was sich in höheren Zinssätzen widerspiegelte. Dies führte zu erheblichen Beeinträchtigungen der globalen Wirtschaftstätigkeit, und das Wachstum in den Industrieländern ging 2022 auf 2,5 % zurück. Covid-19-bedingte Störungen, vor allem in China, wirkten sich weiterhin negativ auf das Wachstum in manchen Teilen der Welt aus. Aufgrund negativer Spillover-Effekte aus den Industrieländern und einer schwächeren externen Nachfrage hat sich das Wachstum in den Schwellenländern im Vergleich zu 2021 fast halbiert und betrug 2022 3,4 %. Insgesamt haben sich die extrem hohe Inflation, die Straffung der Geldpolitik sowie Beeinträchtigungen in Bezug auf globale Lieferketten und Rohstoffverfügbarkeit sowohl auf die Industrie- als auch die Schwellenländer ausgewirkt. Global gesehen bleiben die Risiken im Zusammenhang mit eskalierenden geopolitischen Spannungen und einem Rückgang des Verbrauchervertrauens, was möglicherweise zu Rezessionen in Industrieländern führen kann, bestehen.
Moderates Wachstum der Sportartikelbranche im Jahr 2022
Die globale Sportartikelbranche wuchs im Jahr 2022 trotz des Drucks auf Beschaffungskosten und Lieferketten sowie einer gedämpften Nachfrage aufgrund niedrigerer Konsumausgaben bei Inflationsraten, die sich auf einem Mehrjahreshoch befanden. Zudem wurden in manchen Teilen der Welt, insbesondere in China, weiterhin strenge Lockdowns im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie durchgeführt. Während globale Lieferketten in der ersten Jahreshälfte infolge von Covid-19-bedingten Fabrikschließungen noch beeinträchtigt waren, stiegen in der zweiten Jahreshälfte die Lagerbestände branchenweit beträchtlich an, was verstärkt zu verkaufsfördernden Aktivitäten führte. Trotz dieser Herausforderungen profitierte die globale Nachfrage von sportlichen Großereignissen wie den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking, der UEFA EURO 2022 der Frauen in England oder der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Bestehende globale Trends wie etwa die Beliebtheit von Sportswear (‚Athleisure‘) sowie das Bewusstsein für Gesundheit und Wellness haben weiter zugenommen. Darüber hinaus nehmen Konsument*innen Sportartikelhersteller für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen mehr als je zuvor in die Verantwortung. Die Marken profitierten letztlich weiterhin von der Integrierung physischer Einzelhandels- sowie Online-Vertriebskanäle. Dieser Effekt wurde durch den Ausbau digitaler Plattformen und Mitgliedschaftsprogramme noch verstärkt. Auch für die Sportartikelindustrie bleiben die Risiken einer schwächeren Verbrauchernachfrage aufgrund der eingeschränkten Kaufkraft und eines globalen wirtschaftlichen Abschwungs bestehen.
1 Quelle: World Bank Global Economic Prospects.