36 » Ertragsteuern

Die adidas AG und ihre deutschen Tochterunternehmen unterliegen der inländischen Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der für die Geschäftsjahre 2019 und 2018 anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Die Gewerbesteuer beträgt ca. 11,4 % des steuerpflichtigen Einkommens.

Bei den ausländischen Tochterunternehmen werden für die Berechnung der latenten Steuern die am Bilanzstichtag gültigen oder bereits rechtskräftig beschlossenen Steuersätze verwendet.

Latente Steueransprüche/-schulden

Die latenten Steueransprüche und -schulden werden saldiert, wenn sie sich auf dieselbe Steuerbehörde beziehen. Dementsprechend werden sie in der Konzernbilanz wie folgt ausgewiesen:

Latente Steueransprüche/-schulden in Mio. €

 

 

31. Dez. 2019

 

31. Dez. 2018

Latente Steueransprüche

 

1.093

 

651

Latente Steuerschulden

 

–280

 

–241

Latente Steueransprüche, netto

 

813

 

410

Die Entwicklung der latenten Steueransprüche stellt sich wie folgt dar:

Entwicklung der latenten Steueransprüche in Mio. €

 

 

2019

 

2018

1

Siehe Erläuterung 04.

2

Siehe Erläuterung 25.

3

Siehe Erläuterung 30.

Latente Steueransprüche, netto zum 1. Januar

 

410

 

440

Latente Steuererträge

 

355

 

4

Veränderung Konsolidierungskreis1

 

–2

 

Veränderung der latenten Steuern aufgrund von Neubewertungen der leistungsorientierten Pensionszusagen, erfasst im sonstigen Ergebnis2

 

18

 

6

Veränderung der latenten Steuern, die sich auf die Veränderung des effektiven Teils des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten bezieht, erfasst im sonstigen Ergebnis3

 

27

 

–43

Veränderung der latenten Steuern aufgrund der Umsetzung von IFRS 9

 

 

1

Veränderung der latenten Steuern aufgrund der Umsetzung von IFRS 15

 

 

8

Währungsumrechnungseffekte

 

5

 

–6

Latente Steueransprüche, netto zum 31. Dezember

 

813

 

410

Die latenten Bruttosteueransprüche und -schulden des Unternehmens nach Wertberichtigung und vor entsprechender Verrechnung beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Positionen:

Latente Steuern in Mio. €

 

 

31. Dez. 2019

 

31. Dez. 2018

Langfristige Vermögenswerte

 

462

 

182

Kurzfristige Vermögenswerte

 

292

 

182

Schulden und Rückstellungen

 

1.018

 

311

Kumulierte steuerliche Verlustvorträge

 

80

 

14

Latente Steueransprüche

 

1.852

 

689

Langfristige Vermögenswerte

 

888

 

206

Kurzfristige Vermögenswerte

 

69

 

49

Schulden und Rückstellungen

 

82

 

24

Latente Steuerschulden

 

1.039

 

279

Latente Steueransprüche, netto

 

813

 

410

Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Steuervorteils wahrscheinlich ist. Für die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit werden neben der Ertragslage der Vergangenheit und den jeweiligen Geschäftserwartungen für die absehbare Zukunft auch geeignete steuerliche Strukturmaßnahmen berücksichtigt.

Latente Steueransprüche auf Schulden und Rückstellungen und latente Steuerschulden auf langfristige Vermögenswerte haben sich aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 signifikant erhöht. Latente Steueransprüche auf langfristige Vermögenswerte haben sich, aufgrund einer Erhöhung der Steuerbemessungsgrundlage für langfristige Vermögenswerte im Zusammenhang mit einer internen Reorganisation, signifikant erhöht.

Die latenten Steueransprüche, deren Realisierung nicht wahrscheinlich ist, haben sich im Geschäftsjahr 2019 von 554 Mio. € auf 488 Mio. € vermindert. Sie entfallen größtenteils auf steuerliche Verlustvorträge und ungenutzte Steuergutschriften für ausländische Steuern der Steuergruppe USA, die ab 2028 zu verfallen beginnen. Die verbleibenden nicht aktivierten latenten Steueransprüche betreffen Tochterunternehmen in Ländern, in denen nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass die entsprechenden Steuervorteile realisiert werden.

adidas berücksichtigt keine latenten Steuerschulden für einbehaltene Gewinne ausländischer Tochterunternehmen, falls diese Gewinne als voraussichtlich permanent investiert betrachtet werden. Sofern diese Gewinne, deren wertmäßige Ermittlung nicht praktikabel ist, als Dividenden ausgeschüttet werden oder das Unternehmen seine Beteiligung an dem jeweiligen Tochterunternehmen veräußert, könnte eine zusätzliche Steuerschuld entstehen.

Steueraufwand

Der Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Ertragsteueraufwand in Mio. €

 

 

1. Jan. 2019 bis 31. Dez. 2019

 

1. Jan. 2018 bis 31. Dez. 2018

Laufender Steueraufwand

 

996

 

673

Latente Steuererträge

 

–355

 

–4

Ertragsteueraufwand

 

640

 

669

In den latenten Steuererträgen ist ein Steuerertrag von 388 Mio. € enthalten (2018: 52 Mio. €), der auf das Entstehen bzw. die Auflösung temporärer Differenzen zurückzuführen ist.

Im Jahr 2019 beinhaltet der laufende und latente Steueraufwand/Steuerertrag Einflüsse aus einer internen Reorganisation.

Der anzuwendende Steuersatz des Unternehmens ist 27,4 % (2018: 30 %), welcher der anzuwendende Steuersatz der adidas AG ist. Die Vergleichsinformationen für das Jahr 2018 in der nachfolgenden Tabelle wurden unter Verwendung des anzuwendenden Steuersatzes von 27,4 % angepasst.

Der effektive Steuersatz des Unternehmens weicht von dem anzuwendenden Steuersatz in Höhe von 27,4 % wie folgt ab:

Überleitung des Steuersatzes

 

 

1. Jan. 2019 bis 31. Dez. 2019

 

1. Jan. 2018 bis 31. Dez. 2018

 

 

in Mio. €

 

in %

 

in Mio. €

 

in %

Erwarteter Ertragsteueraufwand

 

700

 

27,4

 

651

 

27,4

Steuersatzunterschiede

 

–119

 

–4,6

 

–116

 

–4,9

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

26

 

1,0

 

27

 

1,2

Verlustvorträge, für die keine Steueransprüche bilanziert werden konnten, und Veränderungen der Wertberichtigungen

 

–53

 

–2,1

 

–29

 

–1,2

Änderung von Steuersätzen

 

3

 

0,1

 

3

 

0,1

Sonstige, netto

 

1

 

0,0

 

0

 

0,0

 

 

557

 

21,8

 

537

 

22,6

Quellensteueraufwand

 

83

 

3,2

 

132

 

5,6

Ertragsteueraufwand

 

640

 

25,0

 

669

 

28,1

Für das Geschäftsjahr 2019 ergibt sich ein effektiver Steuersatz von 25,0 %. Der effektive Steuersatz im Geschäftsjahr 2018 betrug 28,1 %.

Der Posten ‚Nicht abzugsfähige Aufwendungen’ umfasst Steueraufwand/Steuererträge im Zusammenhang mit steuerfreien Erträgen, die Entwicklung der Rückstellungen für ungewisse Steuerpositionen, periodenfremden Steueraufwand sowie Steueraufwand im Zusammenhang mit einer internen Reorganisation.

Im Geschäftsjahr 2019 belief sich der Ertragsteueraufwand, der sich auf Vorjahre bezieht, auf 134 Mio. € (2018: Steuerertrag von 69 Mio. €).

Im Geschäftsjahr 2019 beinhaltet der Posten ,Verlustvorträge, für die keine Steueransprüche bilanziert werden konnten und Veränderungen der Wertberichtigungen’, im Wesentlichen die Auflösung von Wertberichtigungen in den USA, Kanada und Brasilien (56 Mio. €) sowie eine Zuführung zu den Wertberichtigungen in Argentinien (3 Mio.€). Im Geschäftsjahr 2018 bezogen sich die Veränderungen der Wertberichtigungen im Wesentlichen auf die USA, Kanada und Argentinien.

Für das Geschäftsjahr 2019 belief sich der Gesamtsteuervorteil aus bisher nicht aktivierten Steuerverlusten, Steuergutschriften oder temporären Differenzen aus Vorjahren, die zu einer Reduzierung des laufenden Steueraufwands genutzt wurden, auf 26 Mio. €. Dieser Betrag entfällt größtenteils auf die USA, Kanada und Brasilien (2018: 39 Mio. €).

Der Posten ‚Änderung von Steuersätzen’ spiegelt im Geschäftsjahr 2019 im Wesentlichen die Reduzierung der Steuersätze für Indien und Griechenland wider. Im Geschäftsjahr 2018 bezog sich die Änderung von Steuersätzen im Wesentlichen auf die Steuersatzreduzierungen in Frankreich und Argentinien.